Ein Besuch bei der Maismühle Landolt

Zwischen Näfels und Netstal steht sie da – die Maismühle Landolt, klein und unscheinbar. Es war die erste Mais- und Futtermühle in der Ostschweiz. Seit mehreren Generationen werden hier die verschiedensten Getreidesorten verarbeitet.



Marcel Villiger begrüsst die Teilnehmer am Rundgang durch die Maismühle in Näfels (Bilder: martin c.mächler)
Marcel Villiger begrüsst die Teilnehmer am Rundgang durch die Maismühle in Näfels (Bilder: martin c.mächler)

Dinkel, Roggen, Weizen, Emmer, Mais und Einkorn, um hier die wichtigsten Getreidesorten zu nennen, werden verarbeitet. Alles Getreide wird nach Bio-Swiss-Richtlinien oder Demeter angebaut und mit grosser Sorgfalt verarbeitet. Davon konnten sich die Besucher und Besucherinnen von Visit-Glarnerland gleich selber überzeugen.

Die Führung durch die Mühle begann im Garten. Marcel Villiger erzählte zu Beginn etwas über die Geschichte der Mühle. Nicht immer wurde hier Getreide verarbeitet. Bis 1830 wurde in der jetzigen Maismühle Schwarzpulver gemahlen. Das ist auch der Grund, weshalb die Mühle weit ausserhalb des Dorfes Näfels steht. Auf der Wiese gleich hinter dem Gebäude fand 1388 die Schlacht von Näfels statt. Ein historischer Ort also.

Der kleine Bach, der durch die Mühle führt, wird noch heute für die Energiegewinnung genutzt. Anfangs mit einem Wasserrad, jetzt treibt das Wasser einen Generator an, der genügend Strom für die ganze Mühle produziert.

Nun geht es in die Mühle. Die Besucher und Besucherinnen sehen den ganzen Prozess. Vom Korn bis zum Mehl. Da sind viele Arbeitsschritte nötig. Die Maismühle Landolt hat sich bewusst dafür entschieden, das Korn auf traditionelle Art zu vermahlen. Im Gegensatz zu vielen anderen Mühlen, die mit Walzen arbeiten, wird hier mit Mühlsteinen gearbeitet. Das Korn wird bei wenig Druck durch Reibung gemahlen. Eine schrittweise Vermahlung über mehrere Mahlgänge sorgt für eine absolut schonende Mehlgewinnung mit niedrigen Temperaturen. Dem Korn wird nichts entzogen oder zugemischt und das Wichtigste, der Keimling des Getreides bleibt erhalten.

Es sind vergleichsweise kleine Mengen, die hier verarbeitet werden. Doch die Produkte haben eine sehr hohe Qualität, und das zeichnet die Maismühle Landolt aus. Über 100 verschiedene Produkte werden hergestellt. Es lohnt sich einmal im Shop in der Mühle vorbeizuschauen. Gerade in Zeiten, in denen viel von gesunder Ernährung und ökologischer Herstellung gesprochen wird, ist diese Mühle ein sehr gutes Beispiel.

Danke an Visit-Glarnerland und Marcel Villiger von der Maismühle Landolt für den interessanten Einblick.