Ein Blick hinter die Kulissen

Top oder Flop, unter dieses Motto stellte am Dienstagabend David Becher, CEO der Glarner Kantonalbank, sein Referat im Landratsaal im Rathaus Glarus. Der Anlass wurde von der Glarner Staatsbürgerlichen Gesellschaft organisiert. Sehr offen informierte er die zahlreich erschienenen Besucher über die bewegten und turbulenten vergangenen 18 Monate die ihm und seinen Mitarbeiter/-innen sehr viel abverlangten und die Gemüter der Bevölkerung erhitzen und bewegten.



Ein Blick hinter die Kulissen

Nach wie vor, so Becher, ist die GLKB die bevorzugte Bank für die Glarnerinnen und Glarner, der Glarner Unternehmungen und des öffentlichen Gemeinwesens und steht deshalb auch zu Recht im Fokus der Öffentlichkeit. Nach den unerfreulichen Ereignissen und den notwendigen Wertberichtigungen war es dringend notwendig, strategische Vorgaben zu erarbeiten und auch umzusetzen.

Strategieänderungen

Die erarbeiteten strategischen Kennzahlen enthalten unter anderem die Rendite auf den erforderlichen Eigenmitteln, ein Bilanzwachstum, eine wesentliche Verbesserung des Eigenmitteldeckungsgrades aber vor allem auch die Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit. Das Führungsverständnis der GLKB beinhalte vor allem eine Kunden- und prozessorientierte Organisations- und Führungsstruktur, Integrität und Ehrlichkeit oder auch eine hohe Identifikation mit der Bank. Um diese Vorgaben in die Tat umzusetzen braucht es engagierte Mitarbeiter aber auch verständnisvolle Kunden. Die wichtigsten Änderungen der jetzt verabschiedeten Strategie gegenüber der Strategie der GLKB im Jahre 2003 und den vergangenen fünf Jahre sind: das aggressive Wachstum im Ausleihgeschäft mit Firmenkunden ausserhalb des Kantons wurde fallengelassen. Esa wurde eine neue Risikopolitik verabschiedete die klar vorgibt, dass die Höhe der Kredite – vor allem der ungedeckten Kredite – neu durch diverse Strukturvorgaben enger an die Risikotragfähigkeit der Bank herangeführt wird. „Unser Ziel ist es wieder mehr kleinere und mittlere Kredite statt wenige grosse Kredite zu vergeben“ führte Becher weiter aus. So könne das sogenannte Klumpenrisiko reduziert oder ganz verhindert werden.

Neue Leitideen für Privat- und Geschäftskunden

Die GLKB beabsichtigt bei den Privatkunden die Marktposition im Kanton Glarus und im angrenzenden Wirtschaftsraum auszubauen um wieder vermehrt als Anlagebank wahrgenommen zu werden. Nach wie vor die GLKKB die führende Bank für KMU und gilt hier als verlässlicher Partner. Die Bank profiliert sich durch eine breite Fachkompetenz, vertrauensförderndes Verhalten und auch durch die persönliche Betreuung. „Wir legen in diesem Zusammenhang auch grossen Wert auf die Pflege der Marke „Glarner Kantonalbank“ so Becher in seinen weiteren Ausführungen.

Hauptziele 2009

„Ein wichtiges, vorrangiges Ziel unserer Bank wird es sein, einen Imagewinn durch Jubiläumsaktivitäten und Kundenanlässe zu erreichen“ dabei betonte Becher, dass hier eine ein ausgewogenes und keinesfalls überladenes Jahresprogramm erarbeitet wurde. Weitere Ziele sind unter anderem eine signifikante Steigerung der Zahl der Kundenkontakte, Ausbau der bestehenden Kunden und Gewinnung neuer Kunden, ein konsequentes Umsetzen der geänderten Risikopolitik und eine markante Steigerung des Eigenmittelkapitals. Wie Becher am Schluss seines sehr eindrücklichen Referates offen zugab sind dies alles sehr ambitiöse Zielvorgaben die nur mit motivierten Mitarbeitern und verständnisvollen Kunden erreicht werden können. Sein Fazit: die Glarner Kantonalbank ist kein Flop, aber auch noch nicht Top.

Anschliessend wurde noch sehr angeregt diskutiert und Becher stellte sich den verschiedenen Fragen der Anwesenden. Dabei wurde auch die Frage aufgeworfen, ob es die GLKB überhaupt brauche. Diese Frage wurde klar mit Ja beantwortet. Becher erklärte auch was die Umwandlung der Bank in eine Aktiengesellschaft bedeutet. Über diese neue Gesellschaftsform wird ja bekanntlich an der kommenden Landsgemeinde abgestimmt, nachdem der Landrat sich zu diesem Modell ausgesprochen hat.