Die Gemeindestube Schwanden präsentierte im Rahmen der laufenden 88. Programmsaison am Samstagabend im Gemeindezentrum von Schwanden das dritte Solo-Programm des Bündner Kabarettisten, Musikers, Geschichtenerzählers und Humoristen Flurin Caviezel. Dabei verknüpfte dieser geschickt zwei eigenständige Elemente bezogen auf die Entstehung eines abendfüllenden Programms. Einerseits stellte er quasi ein noch gar nicht fertiges Programm vor und schaffte andererseits in Form von Links immer wieder die gedankliche Verbindung zur Vorbereitung eines Unterhaltungsteils im Zusammenhang mit einem bevorstehenden Jahrgängertreffen. Eine für ihn erstmalige Klassenzusammenkunft mit 55 Jahren, was auch den Titel des Programms «Zmizt im Läbä» erklärt.
Der Abend mit Geschichten, Musik und Tiefgang kam vermutlich nicht nur wegen dieser Thematik beim zahlreich erschienenen Publikum sehr gut an, sondern auch darum, weil der Bündner Aktuelles aus dem Glarnerland laufend ins Programm frisch und frei integrierte. Es darf sogar respektvoll gesagt werden, dass sich der Mann vor dem Auftritt recht wacker mit dem zeitgenössischen Glarner Allerlei beschäftigt haben dürfte. Natürlich kam auch der Gemeindezusammenschluss humorvoll unter die Räder. Selbst vor Zaubertricks machte er nicht halt, wenngleich er damit das Publikum vorführte. Zudem gestand er, dass seine grosse Liebe nach wie vor Victoria gehört, weil diese alles so mitmacht, wie er das eben will. Untertänigst und ohne Widerrede versteht sich, denn das macht letztlich die Liebe einfacher, speziell wenn sie über Jahre durchhalten soll! Ach ja, Victoria ist seine Handorgel, welche er auf den ersten Blick, als er sie in Italien in einem Schaufenster entdeckte, sofort ins Herz geschlossen hatte. Summa summarum ein witziger Abend mit viel Pointen und Albernheiten eben, weil man sich das möglicherweise so von einem Bündner gar nicht vorgestellt hatte.
