Ein Chor für alle

Im Januar 2011 wurde der Chor der Nationen Glarus-Linth gegründet. Seither begeistert er mit seinen Konzerten. Aktuell tritt er am 16. November in Glarus auf.



Der Chor der Nationen bei der Probe vom Freitagabend mit Bernhard Furchner. (Bilder: Urs Hauser) Die Konzentration ist auch bei den Proben gross. Vor dem Konzert vom 16. November wird gemeinsam mit den jungen Rappern und dem Chor der Kantonsschule geprobt.
Der Chor der Nationen bei der Probe vom Freitagabend mit Bernhard Furchner. (Bilder: Urs Hauser) Die Konzentration ist auch bei den Proben gross. Vor dem Konzert vom 16. November wird gemeinsam mit den jungen Rappern und dem Chor der Kantonsschule geprobt.

Zugewanderte, Schweizerinnen und Schweizer begegnen sich, singen im gemischten Chor, lernen Volkslieder aus verschiedenen Kulturen und treten gemeinsam auf: Dies ist die Idee des Chors der Nationen Glarus-Linth. Er wurde im Herbst 2009 im Auftrag der Reformierten Landeskirche zunächst als Projektphase aufgegleist von der damaligen Ennendaner Pfarrerin Claire Meier. Im Januar 2011 erfolgte dann die Vereinsgründung.

Heute singen im Chor rund 35 Mitglieder, gut die Hälfte mit Migrationshintergrund. «Neue kommen, alte gehen. Und trotzdem steigt unsere sängerische Qualität», sagt Präsidentin Catherine Schmidig aus Näfels. Ihre wichtigsten Anliegen sind, die Bevölkerung mit der Idee vom Chor anzustecken, zu wachsen sowie die Finanzierung zu sichern. «Mir macht die Aufgabe nach wie vor Spass, und mehr Leute nehmen uns wahr. Motivieren und Geld generieren bleibt mir nicht erspart», so die Präsidentin.

Innovatives Integrationsprojekt

Beim Chorprojekt geht es um die Förderung der sozialen, kulturellen und musikalischen Integration über das Alltägliche hinaus. Indem zusammen gesungen und musiziert wird, lernen sich Menschen verschiedenster Nationen und Kulturen kennen und schätzen. Vorurteile oder Ängste vor fremden Menschen werden in diesem Umfeld erfolgreich abgebaut. Das Singen macht Spass und trägt zu einem friedlichen Zusammenleben auch im Kanton Glarus bei. Und der gemeinsam erlebte Erfolg der Konzerte verbindet.

Gesungen werden Lieder aus aller Welt, welche die Zugewanderten dem Musikalischen Leiter Bernhard Furchner, Dozent für Musik, interkulturelle Pädagogik und Kulturvermittlung sowie seit einem Jahr Musiklehrer an der Kantonsschule Glarus, bringen. Die Schweizer Chormitglieder lernen andere Sprachen, die Zugewanderten Deutsch.

Konzert am 16. November in Glarus

Geprobt wird jeden Freitag von 19.30 bis 21.30 Uhr im Schulhaus Hof, Ennenda – Interessierte dürfen sich gerne zu einer Schnupper-Chorprobe melden. Derzeit geht es um den letzten Schliff für das Konzert «Viele Sprachen – eine Stimme», zu welchem das Orchester und der Chor der Nationen am Samstagabend, 16. November, in die Aula der Kantonsschule Glarus einladen. Als Spezialgast tritt der Chor der Kantonsschule auf, zudem sind als Solisten zwei junge Rapper und ein chinesischer Musiker zu hören.

Das Programm widerspiegelt die Herkunftsvielfalt der Sängerinnen und Sänger, auch wenn es optisch nicht sichtbar sei, wie Catherine Schmidig erklärt: «Franzosen, Tschechen und Weissrussen fallen weniger auf als Südamerikaner und Afrikaner.» Es wurde gemeinsam mit dem Chor der Nationen Luzern bereits am 20. Oktober im KKL aufgeführt – und erntete Standing Ovations! Am 23. November bietet es der Chor Glarus-Linth mit dem Chor der Nationen Bern nochmals an.

Infos: www.chordernationen.ch. Kontakt: Präsidentin Catherine Schmidig, Gerbi 38, 8752 Näfels, Telefon 076 453 57 50, E-Mail: [email protected]