Ein Comeback von drei traditionellen Torten

Die Glarner Berggeist-Torte war einst sehr bekannt und beliebt. Nach einem Unterbruch von 20 Jahren wird sie wieder hergestellt, zusammen mit zwei anderen von Glarnern erfundenen Torten.



Die Glarner Berggeist-Torte erfordert eine aufwendige Produktion. (Bilder: a.lombardi)
Die Glarner Berggeist-Torte erfordert eine aufwendige Produktion. (Bilder: a.lombardi)

1976 hat der als Tüftler bekannte Leopold F. Ramhapp in der damaligen Konditorei Café Freuler in Glarus den Glarner Berggeist kreiert, einen aromatischen Aprikosenbrand, verfeinert mit aromatischen Gewürzen. Kurz darauf kam die Glarner Berggeist-Torte dazu, die sich bald grosser Beliebtheit erfreute und in grossen Mengen hergestellt worden ist. Mit der Schliessung der Konditorei Freuler kam auch das Aus für die beiden bekannten Glarner Produkte.

Zuerst Likör und dann Torte

Vor rund fünf Jahren haben die Geschwister Martin Ramhapp und Christine Trittenbass-Ramhapp damit begonnen, nach dem alten Familienrezept den Glarner Berggeist wieder herzustellen. Und da der Likör nicht mehr im Glarnerland produziert werden konnte, wurde mit «Gspusi» ein neuer Name gefunden, wobei auf der Etikette klar auf das einstige Glarner Produkt hingewiesen wird. Nach dem Likör kam auch die einstige Glarner Berggeist-Torte ins Spiel. In Zusammenarbeit mit der Glarner Feingebäck AG in Engi und von Ludwig Caderas vom Café Blume in Glarus wurde beschlossen, die Torte wieder aufleben zu lassen.

Eine aufwendige Herstellung

Zusammen mit zwei andern, von Glarnern erfundenen Torten, wird die Berggeist-Torte in den Räumen der Feinbäckerei in Engi wieder hergestellt. Es ist eine sehr aufwendige Torte wie an einem Augenschein in der Produktion in Engi festzustellen war. Auf einen Japonaisboden kommt in zwei Lagen ein Mandelbiskuit, wobei einer kräftig im Aprikosenlikör getunkt wird. Zuoberst als Abschluss nochmals ein Japonaisdeckel. Die ganze Torte wird dann noch in eine flüssige Haselnussgianduja getaucht.

Die Berggeist-Torte wird zusammen mit einem kleinen Fläschchen «Gspusi» verkauft. Dieser wird in reiner Handarbeit von den Geschwistern Ramhapp selbst produziert.

Zwei weitere Torten

Auch zwei andere Glarner Torten erleben ein Comeback. Die von Kurt Schob aus Glarus erfundene Schoggitorte wird wieder als Caderas Schoggitorte hergestellt. Eine Wiederbelebung gibt es zudem für die Italienische Haselnusscreme-Torte. Der heute 93-jährige Erfinder Heinrich Nold aus Ennenda kam selbst in die Produktionswerkstätte in Engi und begutachtete die Wiederentstehung der Torte.

Die drei traditionellen Torten sind in der Confiserie-Caderas Blume in Glarus sowie in der Feinbäckerei in Engi erhältlich.