In der neuen Gemeinde soll ein diplomierter Förster als Leiter des „Grünen Betriebs“ die drei Abteilungen „Hirzli“, „Rauti“ und „Fronalp-Mürtschen“ führen. Diesen steht ebenfalls je ein diplomierter Förster vor. Das weitere Personal und das Material soll aus einem Pool von allen drei Abteilungen gemeinsam genutzt werden. Diesen Grundsatzentscheid hat der Steuerungsausschuss an seiner März-Sitzung gefasst.
Dieses Modell lässt einerseits zu, dass das Personal und die Geräte optimal genutzt werden können. Je nach Arbeitsanfall in den drei Gebieten können Prioritäten gesetzt werden. Andererseits garantieren die drei Abteilungsleiter eine genaue Kenntnis ihres Gebietes. Die Abteilung „Hirzli“ umfasst die heutigen Gemeinden Bilten und Niederurnen mit 1173 Hektaren Waldfläche. „Rauti“ liegt in Näfels und Oberurnen (1645 Hektaren Waldfläche) und „Fronalp-Mürtschen“ umfasst den Kerenzerberg, Mollis und das Gebiet der Linthverwaltung (1791 Hektaren Waldfläche).
Der Personalpool soll vier Vorarbeiter, 14 Forstwarte und vier Forstwart-Lernende umfassen. Damit liegt der Personalbestand 500 Stellenprozente über der von der kantonalen Arbeitsgruppe vorgeschlagenen Grösse. Diese berücksichtigt allerdings nicht die inzwischen vereinbarten um fast einen Viertel höheren Hiebsätze. Ebenfalls in den kantonalen Zahlen nicht berücksichtigt ist die geplante Übernahme von neuen Aufgaben durch den „Grünen Betrieb“ in den Bereichen Alp- und Landwirtschaft, Umweltschutz und Wanderwege, die alleine schon 400 Stellenprozente ausmachen.
Mitteilungsbedürftige Gemeindegeschäfte
Der Steuerungsausschuss stimmte ausserdem einer Reihe von mitteilungsbedürftigen Gemeindegeschäften zu und leitet sie an den Regierungsrat weiter. Die Gemeinde Mollis will für 1,7 Millionen Franken die Trinkwasserleitung Fohrenwald-Beglingen ersetzen und in Beglingen ein Trinkwasserkraftwerk bauen. Mollis rechnet mit einem jährlichen Gewinn von gut 13 000 Franken aus dem Verkauf des Stromes. Ebenfalls in Mollis soll eine Wärmezentrale mit Holzschnitzelbefeuerung gebaut werden. Rund 60 Liegenschaften, darunter das Sekundarschulhaus und das Altersheim sollen beliefert werden. Die Ortsgemeinde plant, sich mit 100 000 Franken am Aktienkapital zu beteiligen. Schliesslich will Mollis eine Parzelle von 35 000 Quadratmetern südlich der alten Spinnerei erschliessen und verkaufen. Dort ist ein Fischzuchtbetrieb geplant.
In der Gemeinde Bilten ist der Friedhof in nächster Zeit zu klein. Er soll für 850 000 Franken vergrössert werden. Ausserdem möchte die Gemeinde Bilten im Dorfzentrum rund 13 700 Quadratmeter Boden à 160 Franken kaufen. Da Bauland in Bilten inzwischen knapp ist, rechnet sie damit, ihn für 200 Franken wieder veräussern zu können. Und schliesslich hat der Steuerungsausschuss einem kleineren Bodenverkauf in der Gemeinde Näfels zugestimmt.
Verordnungen veröffentlicht
Die Personal- und die Besoldungsverordnung für die neue Gemeinde sind vom Steuerungsausschuss zu Handen der Gemeindeversammlung vom 10. Juni verabschiedet worden. Sie sind im Internet veröffentlicht (www.gl-nord.ch – Rubrik „Aktuelles“) und können auf den Gemeindekanzleien bezogen werden.
Der Niederurner Schulpräsident Paul Hösli ist aus dem Steuerungsausschuss zurückgetreten. Er fungierte als direktes Bindeglied zur Arbeitsgruppe „Schulwesen". Da die Kommunikation zwischen Arbeitsgruppe und Steuerungsausschuss anderweitig gesichert ist, wird Paul Hösli nicht ersetzt.