Ein Engel für den Freulergarten

Im Freulergarten in Näfels steht seit Kurzem ein besonderes Kunstwerk: eine bronzene Engelfigur des Schwyzer Künstlers und Bildhauers Josef Rickenbacher (1925 – 2004).



Eine bronzene Engelfigur des Schwyzer Künstlers und Bildhauers Josef Rickenbacher (1925 – 2004). (Bild: zvg)
Eine bronzene Engelfigur des Schwyzer Künstlers und Bildhauers Josef Rickenbacher (1925 – 2004). (Bild: zvg)

Der Freulergarten in Näfels ist jüngst durch ein Kunstwerk bereichert worden, das zum Betrachten und Verweilen einlädt. In den Garten kam es dank privater Initiative. Georg Müller, Präsident der Stiftung für den Freulerpalast, fand den bisherigen Aufstellungsort der Figur ungeeignet. Sie stand im Tolderhaus in Näfels, «neben Kühlschränken und anderen Verkaufsartikeln des Elektro-Ladens», wie er sagt. Dort konnte das Werk seine Wirkung nicht entfalten. Er beschloss, die Figur ihrer ursprünglichen Bestimmung zurückzugeben: Sie sollte künftig als Kunstwerk im öffentlichen Raum der gesamten Bevölkerung zugänglich sein. So schlug er im Frühjahr dem Gemeinderat von Glarus Nord vor, der Figur im Freulergarten einen würdigen Platz zu schaffen. Anfang Juni wurde der Engel aus Bronze auf die Wiese gestellt und verankert.
Der Engel ist ein Geschenk des Jubiläumskomitees, das die Festivitäten rund um die 600-Jahr-Gedenkfeier an die Schlacht von Näfels koordinierte. Mit einer grossen Ausstellung gedachte Glarus 1988 der Schlacht. «Der Engel schien uns angebracht, die Erinnerung positiv zu gestalten und Bleibendes zu zeigen», erinnert sich Müller. Lange Zeit fand sich für die Figur jedoch kein geeigneter Aufstellungsort. Er wurde auf einen Sockel montiert und als «Wächter» am Tor der ehemaligen Klosterschule in Näfels aufgestellt. Mit der Gemeindefusion fand die Figur ihren Platz später im Tolderhaus. Der Engel stammt aus dem Jahr 1987. Josef Rickenbachers Werk kreist, wie in der Figur deutlich zum Ausdruck kommt, fast ausnahmslos um die menschliche Gestalt. Er hat zahlreiche Werke im öffentlichen Raum realisiert. Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil hat er für rund 20 deutschschweizer Kirchen die liturgischen Bereiche neu gestaltet. Von Architekten, Denkmalpflegern und Auftraggebern wurde der Künstler für seine einfühlsame Umsetzung der Aufträge sehr geschätzt. 1983 erhielt er für sein bildhauerisches Schaffen den Kulturpreis des Kantons Schwyz.
Aus den Achtzigerjahren stammt auch die Skulptur auf dem Näfelser Schulhausplatz von Josef Maria Odermatt. Der Nidwaldner Eisenplastiker und Zeichner war zeitweilig im Stiftungsrat des Freulerpalastes vertreten. Die Botschaft der Figur, die nun auf dem Schulhausplatz steht: «macht Pflugscharen aus Schwertern». Mit Odermatts Figur trägt der Engel Rickenbachers die Friedensbotschaft in die Gemeinde und die ganze Region hinaus.