Über 200 Schüler/-innen vom Kindergarten bis zur 6. Klasse treffen sich in Oberurnen vor der Schule zur Schülerlandsgemeinde. Nach einem Einzug zum Landsgemeindemarsch werden die Anträge vorgestellt, abgeändert und zur Abstimmung gebracht. Vom Spielenachmittag über den Jugendraum bis zur Hausaufgabenhilfe wird beraten. Zur Hausaufgabenhilfe beantragt etwa Fabrice Keller einmal bis zweimal pro Woche für 45 Minuten, das würde ein gutes Umfeld zum Lernen bieten. Da nicht alle Kinder zu Hause Unterstützung bekommen, könnten diese Fragen stellen – es müsse jedes Kind eine Chance bekommen. Dieser Antrag wird von der Schülerlandsgemeinde stillschweigend angenommen.
Hochbeet und Rutsche – nein
Der Kindergarten Hobi beantragt ein Hochbeet, um sehen zu können, wie die Pflanzen wachsen. Regierungsrat Joan Noser unterstützt dies. So würden Kinder lernen, Verantwortung für den Wachstumsprozess zu übernehmen und mehr über die Natur lernen. Nino stellt Ablehnungsantrag – da die Kosten zu hoch seien und niemand in den Ferien das Beet pflege. Hier lässt der Schülerlandammann zweimal abstimmen – dann Enttäuschung im Kindergarten – die Landsgemeinde lehnt das Hochbeet ab. Regierungsrätin Janine Tschudi bekämpft den Antrag 3./4. Klasse für eine Innenrutsche in der Schule. Das sei zwar eine gute Idee, aber zu teuer. Zudem würde die Rutsche auch in der WC-Pause genutzt werden, was Unruhe bringe. Es wird schliesslich Rückweisung beschlossen, um das Projekt besser zu prüfen. Teilweise sind Verhandlungen und Abstimmungsprozedere zwar etwas chaotisch – aber das ist an der richtigen Landsgemeinde auch manchmal so.
Fussball und Klassenlager
Der Kindergarten möchte einmal Fussball mit den 1./2. Klassen spielen. Die Regierungsrätin findet das nur fair, dass auch der Kindergarten eine Bewegungspause bekommt. Neben den Kindern der Landsgemeinde stehen ihre Mütter, einige mit Kinderwägen, die Krabbelgruppe ist also neben den Mitlandleuten. Osman ist dagegen, weil er selber nicht Fussball spielt. Auch das Schullager für den 2. Zyklus, ist nicht unbestritten – nach dreimal Abstimmen werden die Klassenlager angenommen, nachdem Regierungsrat Florian Bissig präzisiert, das Budget werde von der Gemeinde vorgegeben. Dies, obwohl Levin Hartmann Ablehnung, weil viele Kinder – auch er – Heimweh bekommen könnten. Der Kindergarten beantragt einen Staudammbrunnen zum Experimentieren. Regierungsrätin Caroline Tschudi findet das eine gute Idee, da die Primarschule auch so einen Staudammbrunnen habe, sei das fair, wenn der Kindergarten auch einen habe. Nora findet die Idee cool, aber es sollen auch die Schulkinder damit spielen dürfen. Lea von der dritten Klasse will dagegen den Brunnen auf dem Pausenplatz reparieren oder ersetzen. Der Zusatzantrag Nora wird mit grossem Mehr angenommen ebenso der Abänderungsantrag, dass der Brunnen repariert wird. Schliesslich setzt sich der Erneuerungsantrag durch, es gibt also keinen neuen Brunnen beim Kindergarten, dafür dürfen die Kindergartenkinder jenen der Schule benutzen.
Party zum Schluss
Der letzte Antrag an der Schülerlandsgemeinde ist eine Sommerparty mit Wasserschlacht, was Regierungsrätin Alexa Stucki unterstützt dies. Die Party soll als Kanadisches Buffet organisiert werden. Trim Ban Jang unterstützt den Antrag für die Party, als Abschluss der Schule für die 6.-Klässler. Ilara Bosic unterstützt es auch, es sei wichtig etwas für die ganze Schule zu organisieren – darauf würden sich auch alle Kinder freuen. Und natürlich wird die Party angenommen, bevor alle sich anstellen, um sich an Spaghetti oder am traditionellen Landsgemeindemenü sattzuessen. Der Tenor bei allen anwesenden Politikern und Politikerinnen: Besser und mit mehr Spass kann die Schule ihren Schülerinnen und Schülern die politische Partizipation nicht beibringen. Das Tüpfchen auf dem i: Was die Schülerlandsgemeinde beschlossen hat, wird von der Schulleitung auch umgesetzt. Im kommenden Jahr wird es ein Schülerparlament geben.