Ein ferngesteuerter Bagger der Armee beteiligt sich an den Räumungsarbeiten

Anlässlich einer weiteren Medienorientierung, organisiert von der Gemeinde Glarus Süd, informierten Markus Marti, Vorsitzender des Steuerungsausschusses «Rutschung Wagenrunse», Oberst Sébastien Neuhaus, Kommandant des Katastrophenhilfe Bereitschaftsbataillons und Ruedi Stüssi, Leiter Naturgefahren bei der Gemeinde Glarus Süd, über den aktuellen Stand der Räumungsarbeiten und den derzeitigen Einsatz eines ferngesteuerten Baggers, welcher in der roten Gefahrenzone eingesetzt wird.



Inspirationen von der Medienorientierung auf dem Schadenplatz «Wagenrunse» in Schwanden (Bilder: hasp)
Inspirationen von der Medienorientierung auf dem Schadenplatz «Wagenrunse» in Schwanden (Bilder: hasp)

Rund 20 wissensbegierige Medienvertreter von Fernsehen, Radio, Printmedien und das Internetportal www.glarus24.ch folgten einer Einladung der Gemeinde Glarus Süd, die neuesten Informationen und Einschätzungen von den aktuellen Räumungsarbeiten auf dem Schadenplatz «Wagenrunse» in Schwanden einzuholen. Im Zentrum des Interesses stand natürlich der Einsatz eines ferngesteuerten Baggers der Schweizer Armee, eine absolute Weltneuheit, welche in Kooperation mit der ETH Zürich erforscht und realisiert wurde. Informationen aus erster Hand lieferten dabei im Gemeindezentrum Schwanden Markus Marti, Vorsitzender des Steuerungsausschusses «Rutschung Wagenrunse», Oberst Sébastien Neuhaus, Kommandant des Katastrophenhilfe Bereitschaftsbataillons und Ruedi Stüssi, Leiter Naturgefahren bei der Gemeinde Glarus Süd.

Entlastungsgraben soll die Lage entspannen

Seit Montag, 5. Februar 2024, setzt die Schweizer Armee im Gebiet der Rutschung Wagenrunse in der Gefahrenzone einen ferngesteuerten Bagger ein, um einen Entlastungsgraben zu erstellen. Mit dem Graben können Wasser und kleine Schlammströme aus der Wagenrunse direkt in den Sernf geleitet werden. Es wird damit gerechnet, dass nach notwendigen Vorarbeiten in der Woche 5 der ferngesteuerte Bagger ab der Kalenderwoche 6 voll einsatzfähig sein sollte. Die Armee plant für die Vorbereitung und Durchführung der Arbeiten rund einen Monat ein.

Erstmaliger Einsatz in einem Gefahrengebiet

Der Einsatz des ferngesteuerten Baggers erfolgt erstmals in einem echten Einsatz in einem Gefahrengebiet in der Schweiz. Nach dem Bau der Notbrücke über den Sernf ist dies die zweite Unterstützungsleistung der Schweizer Armee im Gebiet der Rutschung Wagenrunse. Die Schweizer Armee stellt damit erneut die gute Zusammenarbeit mit Glarus Süd unter Beweis. Die Murgänge vom 22. Dezember 2023 bis 18. Januar 2024 haben dazu geführt, dass das Wohnquartier (Zone gelb), das grundsätzlich bewohnt werden kann, von Wasser und Schlamm beeinträchtigt worden ist. Mit der zweiten Unterstützungsleistung der Armee kann dieser neuen Herausforderung voraussichtlich wirksam begegnet werden. Der Gemeinderat der Gemeinde Glarus Süd bedankt sich an dieser Stelle bei den Angehörigen des Zivilschutzes herzlich für diesen Einsatz!

Innert wenigen Stunden einsatzbereit

Das Bataillon ist seit dem Jahre 2004 das Mittel der ersten Stunde auf Stufe Armee und wird bei natur- oder technologiebedingten Katastrophen im In- und grenznahen Ausland eingesetzt. Mittels Pikettdienst stellt das Bataillon während dem ganzen Jahr die militärische Katastrophenhilfe sicher und ist innert wenigen Stunden einsatzbereit. Das Bataillon wird während der VBA 2 vor allem durch Übungen mit Partnern für Einsätze vorbereitet. Weiter wird das Bataillon für zahlreiche VUM (Verordnung über die Unterstützung ziviler und ausserdienstlicher Tätigkeiten mit militärischen Mitteln eingesetzt (VUM – Einsatz zugunsten Dritter.) Das moderne Rettungs- und Geniematerial erlaubt es dem Bataillon die Unterstützung ziviler Behörden in den folgenden Bereichen wahrzunehmen: Rettungs- und Unterstützungseinsätze in schweren Trümmerlagen und deren Beseitigung. Brandbekämpfung bei Gross- und Waldbränden sowie Unterstützung der Feuerwehren. Hilfe bei Hochwasser, Überschwemmungen und Verschmutzungen. Bereitstellung vitaler Infrastrukturen. Einrichten von Übermittlungs- und Führungsinfrastrukturen (beispielsweise am ESAF Glarnerland 2025+), Spezialtransporte, Kraneinsätze und logistische Aufgaben.