Ein fitter Wald heute – bietet Schutz für morgen

Der Glarner Waldtag hat sich zu einer festen, jährlich wiederkehrenden Institution entwickelt. Dieses Jahr präsentierte die Abteilung Wald und Naturgefahren die Schutzwaldpflege in den Ennetbergen. Nach einer kurzen Theorie über die wichtigen Aufgaben der Schutzwaldpflege begaben sich die zahlreichen Interessierten in den Wald. An drei Posten wurden der Holzschlag, die Holzernte und die Waldbewirtschaftung praxisnah gezeigt.



Ein fitter Wald heute – bietet Schutz für morgen

Das Interesse am diesjährigen Waldtag war gross, so fanden sich zahlreiche Kinder und Erwachsene am vergangenen Samstag im Forstwerkhof der Gemeinde Glarus in Ennenda ein, um einen direkten Einblick in die Schutzwaldpflege zu erhalten. «Mich freut vor allem das Interesse und die Begeisterung der teilnehmenden Kinder, denn ein fitter Wald bietet auch ihnen in Zukunft einen sicheren Schutz», betonte Kantonsoberförster Dani Rüegg.

Förster und ihre Helfer halten den Wald fit


Ob Erosion, ob Steinschlag, Hangmuren oder Lawinen – es benötigt einen Schutzwald, damit Gefahren gebannt und Schäden vermieden werden können, führte er weiter aus. Klemens Winzeler, Leiter Fachstelle Wald, betonte: «Nur ein gesunder Wald mit geeigneter Baumzusammensetzung, stabilen Stützbäumen und laufender Waldverjüngung kann den Schutzwald-Anforderungen genügen.» Die Forstfachleute treten nur da in Aktion und greifen in die Natur ein, wo es auch nötig ist. Die Forstfachleute setzen sich tagtäglich mit den Herausforderungen der Schutzwaldpflege auseinander. Ein Blick über die Schultern der Förster überzeugte die Gäste, dass es sich bei dieser Aussage nicht nur um einen «Papiertiger», sondern um harte Praxis handelt.

Grosses Engagement, verbunden mit moderner Technik


Wer in ein rund 65 Aren grosses Gebiet der Hangetenköpfe schaut, der sieht gefällte Stämme, die waagrecht im Hang liegen gelassen wurden. «Die Bäume wurden quergelegt, damit sie Steine und Geröll aufhalten. Zudem wurden einzelne Stämme ganz herausgenommen, um Licht zu schaffen, damit junge Bäume nachwachsen können», erklärte Revierförster Richard Gisler den fragenden und erstaunten Gästen. «Mit dieser Massnahme und dem was Sie hier seit 2009 beobachten können, konnte die Schutzwirkung stark verbessert werden. Einen weiteren interessanten Posten betreute an diesem Samstag Betriebsleiter Christian Lüscher. Hier war das Thema der Holzschlag. Er stellte auch die Notfallorganisation vor und zeigte sehr anschaulich anhand einer Schlagskizze, wie die gekennzeichneten Bäume fallen sollen. Wie eine Buche mit einer Motorsäge korrekt gefällt wird, präsentierte Vorarbeiter Urs Heiz. Während früher der Holzabtransport im relativ unwegsamen Gelände problematisch, zeitraubend und auch gefährlich war, ist dies heute dank moderner Technik sicherer und vor allem schneller. Um dies in der Praxis vorzuführen, wurde den Gästen die Funktion und Effizienz einer Seilbahn präsentiert. Wie Mensch und Maschine beim «Ernten» der Stämme zusammenarbeiten, führte Revierförster Jakob Rast sehr anschaulich und praxisnahe vor. Höchst beeindruckt zeigten sich die Laien nicht zuletzt vom Einsatz des Prozessorkopfs Woody 60, der im Minutenakt die Stämme entastete.

Abschluss bei Wurst und Brot


Im Anschluss und zum Abschluss der eindrücklichen Informationen und Demonstrationen konnten die Teilnehmer im Kreise der «Forstfamilie» eine Wurst mit Brot geniessen. Am 29. August 2015 wurde in Elm der nächste Waldtag durchgeführt. «Es ist fest geplant, in den kommenden Jahren immer am letzten Samstag im August einen Waldtag durchzuführen. Das grosse Interesse der Bevölkerung bestärkt uns in diesem Projekt», betonte Kantonsoberförster Rüegg. Für die «Fitmacher» des Schutzwaldes war das grosse Interesse der Bevölkerung am vergangenen Samstag eine Bestätigung und auch ein Dank an ihre wichtige und nicht immer gefahrlose Arbeit.