Ein Gast aus Bern

Am alljährlichen Mitgliedertreffen der Grünen in Ennenda war dieses Jahr Aline Trede, Vizepräsidentin der Grünen Schweiz, zu Gast. In lockerer Atmosphäre gab sie Einblick in die Arbeit auf Bundesebene und in anstehende Projekte.



Referentin Aline Trede gab einen spannenden Einblick in die Abläufe auf Bundesebene. (Bild: zvg)
Referentin Aline Trede gab einen spannenden Einblick in die Abläufe auf Bundesebene. (Bild: zvg)

Seit Jahren treffen sich die Grünen des Kantons Glarus jeweils Anfang Jahr zu einem gemütlichen Abend mit Gästen. Auch dieses Jahr versammelten sich wieder zahlreiche Mitglieder in Ennenda. Präsidentin Myrta Giovanoli ging im traditionellen Rückblick auf freudige und traurige Ereignisse ein: So hatte die Partei zwei Todesfälle zu beklagen; die Mitglieder gedachten den ehemaligen Landräten Sigi Spiller und Peter Wild in einer Schweigeminute. Anlass zur Freude war hingegen das gute Abschneiden bei den Landratswahlen, wo die Grünen trotz Landratsverkleinerung einen Sitz zulegen konnten. Die Präsidentin bedankte sich denn auch bei allen für die gute Unterstützung. Danach hatte Aline Trede das Wort. Als Vizepräsidentin der Grünen Schweiz konnte sie gut Einblick in die interessante Arbeit auf Bundesebene geben. Daneben ist Aline Trede aber auch Stadtparlamentarierin in Bern und eine Mitinitiantin der Offroader-Initiative.

Mit wenig Budget, aber kreativer Politik Akzente setzen

Die anwesenden Mitglieder liessen sich schnell durch die lockere und unkomplizierte Art der Referentin begeistern. Ihre Beispiele zeigten auf, dass das Politisieren auf Bundesebene nicht immer einfach ist. Im Gegenteil, die Budgetknappheit und die politischen Mächteverhältnisse zwingen oft zu besonderer Kreativität. So zeigte Trede am Beispiel der AKW-Abstimmung in Bern auf, dass die Grünen mit viel Einsatz auf der Strasse für ihre Anliegen kämpfen müssen, während die Gegenseite Hochglanzprospekte in jeden Haushalt schicken kann. Mit viel Einsatz könnten aber auch immer wieder Erfolge erzielt werden. So bringt die zuerst verlachte Offroader-Initiative das Parlament heute in Zugzwang, mit Limiten zum Schadstoffausstoss von Fahrzeugen vorwärts zu machen.

Mehr Beteiligung der Jungen als Ziel

Besorgnis äusserte die Referentin über die politische Beteiligung von jungen Frauen. Gerade diese Gruppe beteilige sich immer weniger an der Politik. Dies müsse unbedingt angegangen werden. Ein Mittel dazu seien die Jungen Grünen, welche vor einigen Jahren auch durch Trede mitgegründet wurden. Heute sind Junge Grüne in zahlreichen Kantonen, auch im Glarnerland, aktiv und setzen mit erfrischenden, kreativen Aktionen politische Ideen um.
Nach dem interessanten Referat ging man zum gemütlichen Teil über und verbrachte den restlichen Abend bei Linthmais-Polenta und vielen guten Gesprächen.