Ein glanzvolles, emotionales Abschiedsfest

Drei Zugaben dirigierte er noch, dann war definitiv Schluss: Reto Bösch verabschiedete sich am Wochenende von der Harmoniemusik Elm, die er acht Jahre lang zu unzähligen musikalischen Höhenflügen geführt hatte.



Letzte Taktschläge: Reto Bösch während seines Abschiedskonzerts als Dirigent der Harmoniemusik Elm. (Bild bmühlemann)
Letzte Taktschläge: Reto Bösch während seines Abschiedskonzerts als Dirigent der Harmoniemusik Elm. (Bild bmühlemann)

Das Musikstück «Servus, pfüät Gott und auf WIedersehn’» sowie zwei weitere Dreingaben waren es, die für Reto Bösch den Schlusspunkt bedeuteten nach seinem acht Jahre dauernden Engagement als Dirigent in Elm. Mit herzlichen Dankesworten hatte Präsidentin Susi Stauffacher ihren musikalischen Leiter zuvor für seine ausgezeichnete Arbeit gewürdigt. «Reto, Du bist bei uns jederzeit willkommen. Wir freuen uns aufs Wiedersehen», sagte sie in ihrer emotionalen Laudatio stellvertretend für alle Musikantinnen und Musikanten auf der Bühne, denen das Abschied nehmen sichtlich schwer fiel.

Böschs grosses Engagement habe die Harmoniemusik Elm geprägt, war zu hören. Er habe Musizierenden wie auch Zuhörern stets viel Freude bereitet. Seine Musikantinnen und Musikanten dankten es ihm zum einen mit einem tollen Abschiedsgeschenk, zum anderen mit einem attraktiven, gut gespielten Konzert – wohl das schönste Geschenk für einen abtretenden Dirigenten.

«Pompeji» als Höhepunkt

Geprägt war das Konzert von der Teilnahme der Elmer am Eidgenössischen Musikfest in Luzern diesen Sommer. Einerseits bekam das Publikum die offizielle Festhymne «A Salute from Lucerne» zu hören, anderseits nochmals das dort gespielte Aufgabenmusikstück «Pompeji». Mario Bürkis Komposition stellte mit Sicherheit den Höhepunkt des ersten Konzertteils dar. Auch deshalb, weil sich dieser Vortrag punkto Musikalität, Präzision und ausgeprägtem Feinschliff deutlich vom Rest des Konzerts abhob.

Schwerpunkt im zweiten Teil war «Let me entertain you», ein Medley aus Melodien von Robbie Williams. Dass es sich dabei um eine echte Knacknuss handelt, war zwar teilweise spürbar. Dennoch sprang der Funke, und das Publikum liess sich von den Hits des britischen Entertainers mitreissen. Das Gleiche geschah – wen wundert’s – beim Arrangement der besten Wolfgang-Petry-Songs, welches den Saal vollends zum Beben brachte.

Konzertpolka mit Bravour gemeistert

Darum herum servierten die Elmer Musikanten ihren Gästen eine gehörige Portion traditionelle Kost: Etwa den bekannten Marsch «Arnhem» zum Auftakt oder die «Jubiläumsfest-Polka». Ihr ganzes Können zeigten sie ausserdem in «Prager Gassen». Die vielen technischen Klippen der anspruchsvollen Konzertpolka meisterten die Protagonisten problemlos.

Den passenden Abschluss des Konzerts vor den erwähnten Zugaben bildete die Komposition «Merci – Grazie – Engraziel fitg – Danke» des Schweizers Roger Ender. Nochmals ein letzter musikalischer Höhenflug mit Reto Bösch an der Spitze, bevor dann die Theatergruppe übernahm und den Schwank «Ä würksami Rosskur» zeigte. Was die Elmer am Wochenende boten war insgesamt ein würdiges, glanzvolles Abschiedsfest für ihren geschätzten Dirigenten.