Ein Glarner wird „höchster“ Student der Schweiz

Vor kurzem wurde Heinrich Speich aus Mitlödi zum „höchsten“ Studenten der Schweiz gewählt. Einer Akademikervereinigung mit rund 8.000 Mitgliedern, davon 2.000 noch aktiv studierend.



Höchster Student: Heinrich Speich ist Zentralpräsident (Bild: ehuber)
Höchster Student: Heinrich Speich ist Zentralpräsident (Bild: ehuber)

glarus24 hatte am vergangenen Montag die Gelegenheit mit Heinrich Speich über die Wahl, und wie es überhaupt dazu gekommen ist, zu sprechen. Es ist sicher nicht selbstverständlich, dass ein Student aus Mitlödi in dieses hohe Amt gewählt wird.

Die Wahl zum Zentralpräsidenten

Der Verein umfasst wie erwähnt gut 8.000 Mitglieder, davon sind noch gegen 2.000 am studieren. Der Anteil Frauen liegt bei gegen 40%. Im Verein sind Studenten und auch Mittelschulen vertreten. Er ist der grösste Verein dieser Art in der Schweiz. Auf die Frage wie es denn zu seiner Wahl gekommen ist und ob er vorgeschlagen wurde erklärte Speich, dass er sich selbst ins Gespräch bringen musste. „Die Wahl zum Zentralpräsidenten ist für mich eine grosse Ehre. Gleichzeitig aber auch eine grosse Verpflichtung und ein hohes zeitliches Engagement. Im Vorfeld der Wahl musste ich mich, bis zur eigentlichen Nominierung, gegen eine Kandidatin durchsetzen.“ Dies die Worte von Speich, der wieder einmal für kurze Zeit in Mitlödi Ruhe und Entspannung sucht. So oft es ihm möglich ist, kehrt er ins Glarnerland zurück. In der Wohnung seiner Eltern steht immer sein Zimmer für ihn bereit. Hier im Glarnerland, an seiner Geburtsstätte, kann er jeweils wieder „auftanken“ und sich vom Studium und seinem Amt erholen. Die Aufgabe als Chef über den gesamten Verein ist sehr zeitintensiv. Er rechnet mit einem Aufwand von 60 bis 80 Stellenprozenten. Gewählt ist er für ein Jahr und üblicherweise steht eine Wiederwahl in dieses Amt nicht zur Diskussion. Er ist im Übrigen der erste Glarner, welcher dieses hohe Amt einnimmt. Im Jahre 1972 wurde Dr. Karljörg Landolt, als letzter Glarner in den Zentralvorstand gewählt.

Zur Person Heinrich Speich

Aufgewachsen ist er in Mitlödi. Hier verbrachte er den grössten Teil seiner Jugend verbrachte er im Glarnerland. Nach dem absolvieren der Primarschule in Mitlödi und der Sekundarschule in Schwanden begann er mit der Lehre als Bahnbetriebsdisponent bei der SBB. Nach erfolgreichem Abschluss und einigen Jahren in seinem Beruf entschloss er sich, die kantonale Maturitätsschule für Erwachsene in Zürich zu besuchen. Im Sommer 2001 bestand er die Matur, die er mit Schwerpunkt auf Latein und Philosophie absolvierte. In Fribourg studiert er zurzeit Mediävistik im zehnten Semester. Ein Studium welches sich unter anderem mit Mittelalterlichen Geschichte, Kunstgeschichte, Archäologie und vielem mehr beschäftigt. Während einem Jahr besuchte er die Universität in Berlin. Eine harte, aber auch äusserst lehrreiche Zeit wie er im Gespräch betonte. „Dieses Jahr war für mich eine sehr gute Lebensschule, das Leben in der Grossstadt Berlin ein unvergessliches Erlebnis“. Seit Oktober 2004 ist er Unterassistent bei Herrn Schmidt am Lehrstuhl für Allgemeine- und Schweizergeschichte des Mittelalters. Zurzeit arbeitet Heinrich Speich an seiner Lizentiatarbeit. Er ist sich bewusst, dass er durch seine Wahl als Zentralpräsident vermutlich ein halbes Jahr „verlieren“ wird. Das ist es ihm aber auf jeden Fall wert.

glarus24 wünscht dem rührigen Studenten weiterhin alles Gute und vor allem Erfolg und Geschick in der Ausübung seines hohen Amtes.