Ein grosser Gemeinderat in Glarus Süd

Ein 15-köpfiger Gemeinderat soll es sein. Die frisch ausgearbeitete Gemeindeordnung für Glarus Süd geht nun in die Vernehmlassung. Orientiert wird am 11. März.

 



Teilprojektleiter für die Gemeindeorganisation: Kaspar Luchsinger
Teilprojektleiter für die Gemeindeorganisation: Kaspar Luchsinger

Die Weichen für die Ausarbeitung einer Gemeindeordnung mit einem grossen Gemeinderat in Glarus Süd wurden bereits im letzten Jahr von der dazu konsultierten Orientierungsversammlung gestellt. Jetzt liegt die ausgearbeitete Gemeindeordnung für die Vernehmlassung auf dem Tisch. Kein Parlament wie in Glarus Nord und auch kein Siebner-Gremium an der Spitze wie in Glarus. Das von der Projektleitung am Samstag genehmigte Führungsmodell sieht einen 15-köpfigen Gemeinderat bestehend aus dem Gemeindepräsidium, vier weiteren Departementsvorsitzenden sowie zehn Gemeinderatsmitgliedern vor, welche allesamt an der Urne gewählt werden.

Das höchste Organ der Gemeinde bleibt indes die Gemeindeversammlung. Sie wird zum Beispiel alle Kredite, die über 500 000 Franken hinausgehen, zu beschliessen haben. Sie wählt auch die Geschäftsprüfungskommission, der in der neuen Gemeinde eine wichtige Kontrollfunktion zukommt.

Gut verteilt auf 15 Schultern

Die auf 15 Schultern verteilte Gemeindeführung soll eine breite Vertretung der 13 fusionierten Gemeinden ermöglichen. Von der Schulkommission abgesehen konstituiert sich der Gemeinderat selbst. Die fünf Departementsvorsitzenden stehen für die politische Führungsverantwortung, vertreten die Departemente nach aussen und sorgen für die Verbindung zwischen der politisch-strategischen und der operativ-technischen Ebene.

Die Departementskommissionen setzen sich in der Regel aus einem Gemeinderat als Vorsitzendem sowie zwei Gemeinderäten zusammen. Gemeindegeschäfte werden von diesen Kommissionen entschieden oder zuhanden des Gesamtgemeinderates vorbereitet. Der Gemeinderat kann darüberhinaus vorübergehende Kommissionen für Projekte oder ständige Kommissionen, zum Beispiel eine Einbürgerungskommission, einsetzen.

Bei den Arbeitspensen rechnet Kaspar Luchsinger, Leiter der Arbeitsgruppe Gemeindeordnung, mit 60 Prozent beim Präsidium sowie 30 und 15 Prozent bei den Ratsmitgliedern.

Präsidium, Departementsvorsitzende sowie die zehn Gemeinderäte wären – nach Annahme des Modells an der ersten Gemeindeversammlung – diesen Herbst an der Urne zu wählen. «Das konkrete Wahlverfahren bedeutet eine Knacknuss, ist aber machbar», erklärte Luchsinger der Projektleitung und dem kritisch nachfragenden «Beinsteller» Mathias Vögeli dazu.

Technische Betriebe und Heime

Die Technischen Betriebe Glarus Süd bilden laut Gemeindeordnung ab 1. Januar 2011 eine selbstständige öffentlich-rechtliche Anstalt der Gemeinde. Analog wird dies auch bei den Alters- und Pflegeheimen angestrebt. Der Gemeinderat entscheidet bei den Energiepreisen und den Heimtaxen auf Antrag der Verwaltungskommissionen.

Mi, 11. März, Orientierungsversammlung, Gemeindezentrum Schwanden, 20 Uhr.

Der Entwurf der Gemeindeordnung ist auf www.glarussued.ch aufgeschaltet oder bei der Projektleitung, Hauptstr. 65, 8762 Schwanden, Tel. 055 644 12 90, zu beziehen.

Diverse Investitionen bewilligt

Glarus Süd. – Die Projektleitung gab für die von Haslen beantragte Lawinenverbauung Vorbach Leuggelbach grünes Licht. Deren geschätzte Kosten belaufen sich laut Vorprojekt auf 1,55 Millionen Franken (+/- 20 Prozent), wobei nach Abzug der Bundes- und Kantonssubventionen der Gemeinde noch Restkosten von 80 000 Franken verblieben. Die Projektleitung diskutierte angesichts der bisherigen Gefahrenereignisse eine mögliche Verschiebung dieses Antrages, kam aber zum Schluss, dass die Verbauung wegen des festgestellten Gefahrenpotentials so oder so zu bauen sei.

Zuhanden des übergeordneten Lenkungsausschusses wurden auch drei Projekte des Tagwenrates Linthal-Dorf bewilligt. So soll die Werbenbrücke zur Alp Hinterdurnachtal für 86 300 Franken und das Teilstück Stalden-Rubschen der Rubschenstrasse für 97 000 Franken saniert werden. Weiter soll der Maschinenweg Waldgerigen-Unterhütten für 48 000 Franken gebaut werden können.