Ein grosses Schutzbauwerk ist entstanden

Die Kerenzerbergstrasse ist in den Jahren 2013 bis 2016 an zahlreichen Stellen mit Steinschlagschutznetzen gesichert worden. Die Landsgemeinde 2010 hat hierfür im Rahmen des Mehrjahres-Strassenbauprogrammes einen Kredit von 4,3 Mio. Franken gutgeheissen.



Jürg Walcher (mit rotem Gilet) führt mit den Bauführern vor Ort eine letzte Bauleitungssitzung durch. (Bilder: a.lombardi) Solche lange Felsanker sind tief in den Waldboden einbetoniert worden. Wie hier im Britterwald ist die Kerenzerbergstrasse durch Steinschlagschutznetze gesichert worden.
Jürg Walcher (mit rotem Gilet) führt mit den Bauführern vor Ort eine letzte Bauleitungssitzung durch. (Bilder: a.lombardi) Solche lange Felsanker sind tief in den Waldboden einbetoniert worden. Wie hier im Britterwald ist die Kerenzerbergstrasse durch Steinschlagschutznetze gesichert worden.

Um die umfangreichen Schutzmassnahmen zu optimieren und die finanzielle Unterstützung durch den Bund zu gewährleisten, wurde 2014 über die gesamte Kerenzerbergstrasse eine Gefahren- und Risikoanalyse erstellt. Die Ergebnisse bestätigten ein zügiges und etappiertes Vorgehen bei den Schutzbauten für die Strasse.

Rund zwei Kilometer Schutznetze

Nachdem sich im März 2013 oberhalb des Haltlis ein Direkttreffer auf einen PW ereignet hatte, zum Glück ohne Personenschaden, wurde im Wändenwald als Sofortmassnahme eine erste Etappe Steinschlagschutznetze erstellt.

Im 2016 sind nun auf einer Länge von rund 2,1 km die risikoreichsten Stellen der Kerenzerbergstrasse durch Steinschlagschutznetze geschützt, wie Jürg Walcher, Leiter Wald- und Naturgefahren, an einer Medienorientierung vor Ort feststellte. Der längste Gefahrenabschnitt im Bereich Britterwald, bisher standen dort im Hang Holzwerke, ist gebaut. «Die Arbeiten sind mehr oder weniger abgeschlossen», fuhr er fort. Im nächsten Jahr erfolgen noch Hangsicherungen und Felssäuberungen im Bereich Stutz/Tiefenwinkel.

Anspruchsvolle Arbeiten

Die Arbeiten im steilen Gelände waren sehr anspruchsvoll und wurden durch die Crestageo AG ausgeführt. «Vier Fünftel der ganzen Bauphase ist Bodenarbeit», erklärte Markus Gächter von der Marty Ingenieure AG, der die Bauleitung innehat. So mussten rund 400 Bohrlöcher gebohrt werden, in die die Felsanker mit Mörtel einbetoniert wurden. Für die Stützen-Fundamente wurden zudem rund 200 Tonnen Beton eingesetzt. Die Steinschlagschutznetze sind so ausgelegt, dass sie einen rund eine Tonne schweren Felsbrocken aus 100 Meter freien Fall auffangen können, was einer Energie von 1000 kJ entspricht (Kilojoule, eine international gültige Masseinheit für Energie). Die Netze können sich dabei bis zu sechs und sieben Metern ausdehnen, aber sie halten den Stein. Die Kerenzerbergstrasse ist damit wesentlich sicherer geworden. «Aber eine hundertprozentige Sicherheit gibt es auch hier nicht», sagte Jürg Walcher.

Bund beteiligt sich an Kosten

Die Projektetappen 2013 bis 2015 werden mit dem Bund über das Sammelprojekt «Steinschlagschutzmassnahmen Kantonsstrasse 2013–15» als Einzelprojekt abgerechnet. Der Bund leistete dabei Beiträge von über 35 Prozent an die Gesamtkosten von 1,73 Millionen. Die Etappe 2016 (1,47 Mio.) wird durch die Abteilung Wald und Naturgefahren ebenfalls beim Bund als Einzelprojekt abgerechnet, diesmal jedoch mit dem Maximalbeitrag von 45 Prozent. Die noch ausstehende Etappe 2017 muss hingegen gänzlich vom Kanton finanziert. Ab 2015 wurden die Kantonsbeiträge gänzlich über das Mehrjahres-Strassenbauprogramm beziehungsweise das Budget des Tiefbaus sichergestellt.