«Ein Hauch von Revolution im Glarnerland»

Dies eine der Schlagzeilen, die Radio-Moderatorin Susanne Brunner anlässlich der Behörden-Verabschiedungsfeier in Glarus Süd zitierte. In ihrem Referat kommentierte sie, wie die Presselandschaft die Fusion empfand. Regierungsrätin Marianne Dürst und Gemeindepräsident Thomas Hefti sprachen den über zweihundert geladenen Gästen in der Mehrzweckhalle in Rüti ihren Dank aus.



Letzter Arbeitstag: Die Behörden von Glarus Süd werden verabschiedet. (Fotos: Jürg Huber) Regierungsrätin Marianne Dürst ... ... und Gemeindepräsident Thomas Hefti sprechen ihren Dank aus. Dynamit im Blätterwald: Susanne Brunner blickte auf die Berichterstattung über die Gemeindefusion.
Letzter Arbeitstag: Die Behörden von Glarus Süd werden verabschiedet. (Fotos: Jürg Huber) Regierungsrätin Marianne Dürst ... ... und Gemeindepräsident Thomas Hefti sprechen ihren Dank aus. Dynamit im Blätterwald: Susanne Brunner blickte auf die Berichterstattung über die Gemeindefusion.

Der Landsgemeindeentscheid schlug in der nationalen Medienlandschaft ein wie eine Bombe. Der Kanton Glarus plant die grösste Gemeindefusion in der Geschichte der Schweiz. Ein Kanton, der von der Aussenschau eher als rückständig und konservativ betrachtet wird. Ein Kanton, der immer noch an einer Institution aus der Geburtsstunde der Demokratie festhält, der Landsgemeinde. «Und genau diese Institution hat den revolutionären Entscheid erst möglich gemacht», stellte Susanne Brunner in ihrem Referat bei der Verabschiedungsfeier der Behörden von Glarus Süd fest. Hatten die Kantone früher die Landsgemeinde eher belächelt, waren sie nach diesem Sonntag im Mai neidisch. Denn in vielen anderen Regionen vollziehen sich solche Prozesse deutlich zäher, wenn sie überhaupt umgesetzt werden können. Was die Moderatorin des «Tagesgespräch» an den Medien bemängelte war, dass viel über den Entscheid und sehr wenig über den Prozess dahinter gesprochen wurde. Und auch über die Menschen, die von diesem Entscheid betroffen sind.

Vergangenheit nicht mindern


Der letzte Mittwoch war im Leben aller Anwesenden in der Mehrzeckhalle in Rüti ein einschneidendes Erlebnis. Viele von ihnen waren teilweise über Jahrzehnte in ihren Funktionen tätig und sorgten sich mit viel Einsatz um das Wohl der einzelnen Gemeinde. Eine Leistung, die gerade in der heutigen Zeit nicht selbstverständlich ist und Respekt verdient. Dieser Meinung ist Regierungsrätin Marianne Dürst, wenn sie sagt: «Ihre Leistungen bilden die Basis, wo das Neue darauf aufbaut.» Es gehe auch nicht darum Bisheriges abzubrechen, sondern auf dem gewachsenen Fundament aufzubauen.

Auch Gemeindepräsident Thomas Hefti sprach den Anwesenden seinen grossen Dank aus. «Ich bin überzeugt: Sie haben in ihren Behörden, in ihren Gemeinden sehr viel ausgezeichnete und grössenteils ehrenamtliche Arbeit geleistet.» Er meinte aber auch, dass es nicht gut sei, nur an etwas festzuhalten, um des Festhaltens willen. «Da war das Glarnerland immer recht konsequent: Wenn etwas nicht mehr nützte, ist man davon weggekommen.»