Ein Hotel wie kein anderes

Die diesjährige Aufführung des Theater Glarus führt die Zuschauer an einen besonderen Ort. Wie der Titel «Hotel zu den zwei Welten» vermuten lässt, spielt das Werk von Eric-Emmanuel Schmitt im Zwischenraum von Leben und Tod. Das Ensemble bringt dabei die existenziellen Fragen auf leichtfüssige und gekonnte Art rüber.



Ein Hotel wie kein anderes

Das Koma ist eine groteske Mischung zwischen Hotel und Krankenhaus; das ist wenigstens die Prämisse im Stück «Hotel zu den zwei Welten» von Eric-Emmanuel Schmitt, welches in diesem Jahr das Theater ab diesem Samstag dem Glarner Publikum im «Schützenhaus» Glarus präsentiert. Und es ist auch die Erkenntnis von Julien, der nach einem Autounfall an diesem speziellen Ort per Lift ankommt und die ihm die Ärztin präsentiert. In diesem skurrilen Zwischenraum ist er aber nicht der einzige Gast, der auf die nächste Liftfahrt wartet; entweder nach unten wieder in die reale Welt oder eben nach oben. Und was in dieser zweiten Etage wartet, ist nicht nur in diesem Stück, sondern ganz allgemein die zentrale Frage. Auch die einzelnen Personen im Hotel haben darauf ihre eigene Antwort; es gibt aber keine Gewissheit. Während Julien fatalistisch das Nichts erwartet, ist sich der Präsident sicher, dass er in den Himmel kommt. Denn obwohl er viele Gesetze gebrochen hat, um zu seinem Reichtum zu komme, habe er sich ja an alle Regeln seiner Religion gehalten. Die Vorstellung vom «Danach» hat aber auch Einfluss darauf, wie man das eigene «reale» Leben betrachtet und welchen Sinn man ihm gibt. Obwohl sich die Personen in der diesjährigen Aufführung des Theater Glarus um die grundlegendsten Fragen des Lebens beschäftigen, schaffen es die Schauspielerinnen und Schauspieler die Geschichte auf leichtfüssige Art und Weise, sowie immer wieder mit der passenden Prise Humor auf die Bühne zu bringen. Neben mitreisender Unterhaltung erwartet die Besucher auch viele Ansätze für tiefgreifende Gespräche und Diskussionen noch dem Besuch im «Schützenhaus».

«Hotel zwischen den Welten» hat am Samstag, 25. Oktober, Premiere und wird bis Samstag, 15. November, im «Schützenhaus» Glarus aufgeführt.