Ein Jahr am Berg mit Paul Etter

Organisiert durch Vertical Glarnerland und die lintharena fand am vergangenen Donnerstagabend in der Boulderhalle ein Filmabend unter dem Titel «Das Jahr am Berg» von und über den Bergsteiger Paul Etter statt.



Paul Etter
Paul Etter

Paul Etter war Bergführer und ein herausragender Alpinist. Bekannt wurde er vor allem durch seine Wintererstbesteigungen der Matterhorn-Nordwand und dadurch verschiedene Erstbegehungen an den Churfirsten. Mit dem Film «Das Jahr am Berg» präsentierten die Organisatoren am Donnerstagabend einen faszinierenden Film über das Bergsteigen in den 70er-Jahren, aufgenommen und auch zusammengeschnitten von Paul Etter selbst. Im bis auf den letzten Platz besetzten Boulder-Kaffi kommentierte, nach der Begrüssung durch VKL-Präsident Chrigel Landolt, seine Witwe Brigitte den rund anderthalbstündigen Film. Etter selbst ist nämlich in Ausübung seines Bergführerberufes 1985 auf einer Skitour im Gebiet des Piz Beverin in einer Lawine ums Leben gekommen.

Der Film zeigt vorerst Bergsteigen und Klettertouren im Churfirstengebiet, aber auch Skitouren im Sarganserland und im Berninagebiet. Interessant an diesem Film aus den 70er-Jahren ist vor allem die damalige Ausrüstung: die «klobigen» Bergschuhe, wie Brigitte Etter ausführte, aber auch die Bekleidung, die Rucksäcke, die langen Skitouren-Skis. Für einen mit damals noch umständlichen «Filmröllelis» – Zitat Etter – aufgenommenen Streifen, die alle drei Minuten im Dunkeln des Rucksacks ausgewechselt werden mussten, ist die Qualität und Farbenintensität hervorragend. Neben den alpinistischen Leistungen sind im Film auch immer wieder Alpenblumen oder Tiere wie Steinböcke, Gämsen, Rehe, Hirsche, Schneehühner oder Murmeltiere zu sehen. Locker und auch mit vielen persönlichen Reminiszenzen gespickt kommentierte Brigitte Etter, die alle Touren auch mitgemacht hat, live den Film. Absoluter Höhepunkt am Schluss des Films bildeten die Aufnahmen mit den Alpinisten an frei über dem Abgrund in schwankenden Hängeleitern vorwärtsbewegend am elf Meter überhängenden Dach der Chäserrugg-Südwand.