Viel muss zusammen stimmen, damit überhaupt ein Hochmoor entstehen kann. Es braucht wasserundurchlässige Mulden, in welchen sich Seen stauen, die danach verlanden. Stimmen die Bedingungen, bildet sich Torf und die hochmoortypischen Torfmoose beginnen zu wachsen. Tausende Jahre braucht es, bis eine mehrere Meter dicke Torfschicht aufgebaut ist. Nur an wenigen Orten im Glarnerland konnten Hochmoore entstehen, sie gehören zu den seltensten Lebensräumen schweizweit.
Menschliche Eingriffe und unter Schutzstellung
Moore stellen hervorragende CO2-Speicher dar. Um die landwirtschaftliche Nutzung zu verbessern, wurden die meisten Moorflächen in der Schweiz entwässert. Teilweise wurde der Torf der Moore früher auch als Brennmaterial genutzt. Dadurch zerstörte man, was in jahrhundertelanger Entwicklung gewachsen war. Auch im Boggenmoor wurden im frühen 20. Jahrhundert zu Krisenzeiten Torf abgebaut und Entwässerungsgräben angelegt. Der Wasserhaushalt des Moors wurde dadurch nachhaltig geschädigt. Das Boggenmoor trocknet seither langsam aus. Vor 65 Jahren wurde das Boggenmoor von privater Seite geschützt. Es war damals das erste Naturschutzgebiet auf Glarner Boden.
Karg, aber wertvoll
Der feuchte und saure Lebensraum im Boggenmoor ist für viele Tiere und Pflanzen nicht besiedelbar. Trotzdem sind Hochmoore zur Erhaltung der Artenvielfalt sehr wertvoll, da die darauf spezialisierten Pflanzen- und Tierarten nur dort überleben können. Im Boggenmoor kann man beispielsweise neben den Torfmoosen den Rundblättrigen Sonnentau und das Gemeine Fettblatt finden. Beides sind fleischfressende Pflanzen, die durch Insektenfang ihren Nährstoffbedarf decken.
Ausflug-Tipp vom Naturzentrum Glarnerland
Wer das Boggenmoor live sehen und erleben möchte, findet in einem Ausflug-Tipp des Naturzentrums Glarnerland Infos zur Route, zum Lebensraum sowie Erlebnistipps. Der Ausflug-Tipp kann kostenlos in der Infostelle Naturzentrum Glarnerland im Bahnhofsgebäude Glarus bezogen werden. Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 14.00 bis17.30 Uhr, Samstag 10.00 bis 12.00 Uhr, Eintritt frei.
E-Mail: [email protected], Telefon 055 622 21 82, www.naturzentrumglarnerland.ch
