Ein neuer König wird gesucht

Noch knapp zwei Wochen, ehe das 23. Tennis Open Glarnerland stattfindet. Fest steht: Das GLKB Tennis Open 2019 erhält auch in diesem Jahr wieder einen neuen König. Das Teilnehmerfeld ist bereits jetzt hochkarätig bestückt und enthält wiederum bekannte Namen.



Köbi Kahoun, Sieger 2015. (Bild: zvg)
Köbi Kahoun, Sieger 2015. (Bild: zvg)

Das GLKB Tennis Open 2019 bekommt einen neuen König: Titelverteidiger Yann Marti setzte seinen Lauf, den er am Tennis Open 2018 begonnen hatte, während des gesamten Jahres auf nationaler und internationaler Ebene fort und avancierte im Herbst zur nationalen Nummer 6. Damit ist die schillernde Persönlichkeit, die im Glarnerland allerdings sehr vorbildlich und äusserst umgänglich aufgetreten ist, für das diesjährige Tennis Open leider nicht spielberechtigt. Gleich ergeht es seinem letztjährigen Finalgegner Ignasi Villacampa-Rosés, welcher neu ebenfalls N1-klassiert ist.

Alexander Sadecky und Jacob Kahoun als bekannte Namen

Obschon dem GLKB Tennis Open der König wieder einmal abhandengekommen ist (seit mittlerweile zehn Jahren gelang es keinem Spieler mehr, seinen Triumph im Glarner Alpensand erfolgreich zu verteidigen), ist dies alles andere als ein Grund für Trübsal: Mit Alexander Sadecky hat sich bereits jetzt ein Hochkaräter angemeldet, dessen Karriere sich durchaus sehen lassen darf: Zu seinen besten Zeiten als Weltnummer 303 klassiert, errang der mittlerweile 31-jährige Linkshänder auf internationaler Ebene fünf Future-Turniersiege und erreichte am traditionsreichen ATP-Turnier in Gstaad die zweite Runde – notabene nach Sieg gegen Yann Marti. Im vergangenen Jahr erreichte Sadecky bei seiner Premiere am Glarner Traditionsturnier mit nationaler Ausstrahlung bereits den Halbfinal, den er gesundheitlich angeschlagen jedoch Forfait geben musste.

Ebenfalls angekündigt hat sich auch Jacob Kahoun. Köbi, der sympathische Walliser, ist seit mehreren Jahren im Glarnerland zu Gast und erreichte stets gute Resultate: So errang er bei seiner Premiere 2015 in einer spektakulären Tennisschlacht gegen den tschechischen Altmeister Martin Vacek gleich den Molliser Königsthron. Im vergangenen Jahr lieferte sich Publikumsliebling Kahoun am späten Samstagabend unter Flutlicht einen hitzigen Fight gegen den Romand Vulnet Tashi. Indem Kahoun nach wiederholten Provokationen seitens Tashi im dritten Satz entnervt das Handtuch warf, endete dieser packende Viertelfinal leider unschön, so verständlich die Reaktion Kahouns im Übrigen auch gewesen ist.

Was das Tennis Open mit der italienischen Regierung zu tun hat

Nebst den bekannten Namen, zu denen wiederum auch derjenige von Lokalmatador Walter Iten jun. gehört, finden sich im bereits jetzt starken Teilnehmerfeld viele N-Spieler einer jüngeren Generation: So beispielsweise der erst 17-jährige Ilias Zimmermann, der bereits an N3 (59) klassiert ist und im Glarnerland auch schon zu Gast gewesen ist. Das Anmeldefenster ist weiterhin offen. Es ist daher davon auszugehen, dass noch der eine oder andere bekannte Hochkaräter präsentiert werden kann.

Es wird also wieder einen neuen König geben. Es gilt daher festzuhalten, dass die häufigen Wechsel an der Spitze der Königskategorie gegenwärtig eher einer italienischen Regierungsbildung denn einer ehrwürdigen Glarner Tennismonarchie ähneln. Dies ist dies für die Fans letztlich aber ein sehr gutes Zeichen: Einerseits spricht diese Tatsache für die Qualität im Feld. Anderseits dafür, dass Tennis ein schwieriges Spiel auf einer rutschigen Unterlage bleibt, zu dem auch noch die Tennisgötter ein nicht zu unterschätzendes Wörtchen mitzureden haben. Die grossen Profiteure sind die Fans, welche in vom 26. bis 28. April 2019 wieder in den Genuss von nationalem Spitzentennis kommen werden. Den aktuellen Stand der Anmeldungen findet sich auf www.tennisopen.ch.