Ein neuer Tag, auch für mich

Scheisse, denke ich. Wieso, ich? Allem Anschein nach, hatten es die drei Nornen auf mich abgesehen, oder zumindest hatten sie keinerlei Ambitionen in meinem Falle Güte walten zu lassen.


Ich stehe auf. Mein Gesicht ist feucht. Das Blut, fliesst lautlos über meine Stirn in mein linkes Auge. Bei Fall – oder noch von gestern - hatte ich mir eine allem Anschein nach nicht ganz harmlose Schramme zugezogen. Halte mich an der Wand fest, torkle über die drei Stufen in die Bar zurück. Ich spüre die mich verfolgenden Blicke der Anwesenden auf meinem Rücken. – Ich leide. Ich gönne mir mein Bier. Trinke zwischendurch ein Glas billigen Hauswein und starre in die leeren Räumlichkeiten der Bar. Ausser Susi und mir ist niemand dort. Ihr billiges Make-Up riecht man schon von zwei Metern Entfernung, egal. Mein Arm schmerzt, die Beine auch. Ich trinke aus, stehe auf – ohne zu bezahlen – und mache mich auf den Weg nach Hause. Morgen, so hoffe ich, ist ein neuer Tag, auch für mich.