Ein SAC-Jahr der Rekorde

Im Zeichen eines bewegten Jahrs der Rekorde, eines Hüttenprojekts und diverser Wahlen stand die 155. Hauptversammlung der Sektion Tödi des Schweizer Alpen-Clubs SAC vom Sonntagnachmittag in der lintharena Näfels.



Die 155. HV der SAC Sektion Tödi fand in der Lintharena Näfels statt. Präsident Beat Frefel (stehend) freut sich über rund 150 Anwesende. (Bilder: mb)
Die 155. HV der SAC Sektion Tödi fand in der Lintharena Näfels statt. Präsident Beat Frefel (stehend) freut sich über rund 150 Anwesende. (Bilder: mb)

Präsident Beat Frefel blickte vor rund 150 Anwesenden auf ein Jahr der Rekorde zurück. Der schneereiche Winter, der warme Sommer und der schöne Herbst 2018 hatten der Sektion viele unvergessliche Touren und Bergerlebnisse beschert. Doch das schöne, warme Wetter birgt auch Schattenseiten. «Wasserknappheit, gesperrte Hüttenzustiege infolge Steinschlags und drohender Bergsturzgefahr sowie sich zurückziehende Gletscher sind nur einige Zeichen der Klimaerwärmung, deren Folgen in den Hütten direkt zu spüren sind und uns in Zukunft wohl noch stark beschäftigen werden», so der Präsident.

Hütten mit Rekordergebnis

Die Übernachtungszahlen in den sektionseigenen Hütten stiegen um 25 Prozent auf die Rekordhöhe von total 10 935: Fridolinshütte (2088), Glärnischhütte (2527), Leglerhütte (4769), Planurahütte (1551). Alle Hütten erreichten damit ein deutlich besseres Resultat als im Vorjahr.

Die Alpine Rettung Glarnerland verzeichnete leider ebenfalls einen Rekord: Insgesamt wurden die Retterinnen und Retter der vier Stationen 47-mal durch die Rega aufgeboten.

Höhepunkte waren 2018 die Sektionsreise in den Hohen Zentralatlas von Marokko, über die Fritz Beglinger im Anschluss an die HV berichtete, sowie die Sterntour zur Glärnischhütte, an der mehr als 60 Teilnehmende vom Familienbergsteigen bis zu den Senioren mitmachten.

Neu gehören der Sektion 2294 Mitglieder an, was ebenfalls einen Rekord darstellt. Vor der HV waren die Jubilare geehrt worden, darunter Peter Thut aus Ennenda mit 70 Mitgliederjahren.

In seinem Ausblick wies Beat Frefel auf die Eröffnung der Via Glaralpina vom 6. Juli 2019 hin. Die Sektion hatte dafür an der letzten HV einen Beitrag von 20 000 Franken gesprochen. Mit rund 210 km Länge, 17 000 Höhenmetern und 20 Gipfeln am Weg werde ein touristischer Aufhänger für den ganzen Kanton Glarus geschaffen.

Umbau und Erweiterung der Glärnischhütte

Bei den Projekten steht im laufenden Jahr die Glärnischhütte im Fokus. Diese soll umgebaut und erweitert werden. Bereits vor einem Jahr hatte die Sektion einen Projektierungskredit von 30 000 Franken gutgeheissen. Fünf Architekturteams wurden in der Folge zu einem Studienauftrag eingeladen, vier Projekte wurden eingereicht. «Völlig unterschiedliche», wie Hüttenchef Markus Küng sagte.

«Nach langen und harten Diskussionen» empfiehlt die Jury nun einstimmig das Projekt der Jung Architektur GmbH aus Näfels zur Weiterbearbeitung. Es besteche durch die konzeptionelle Einfachheit und Klarheit, ein stimmiges Ensemble, eine gute betriebliche Logik sowie durch die Möglichkeit zur Etappierung, so der Hüttenchef.

Die HV genehmigte diskussionslos einen Planungskredit von 60 000 Franken. Damit kann das Bauprojekt mit Kostenvoranschlag zuhanden der HV 2020 erarbeitet werden. Stimmt diese zu, folgen anschliessend Mittelbeschaffung und Bewilligungsverfahren. Der Baubeginn ist für Mai 2021 geplant, Fertigstellung soll im Oktober 2021 sein.

Diverse Wahlen vorgenommen

Die HV verabschiedete JO-Chefin Claudia Wild aus dem Vorstand. Als Nachfolger beliebte Emanuel Wild. Zum Beisitzer wurde Ernst Müller aus Mollis gewählt; er soll in einem Jahr die Nachfolge von Präsident Beat Frefel antreten. Nach 25 Jahren als Revisor verabschiedet wurde Albert Ackermann; er wurde ersetzt durch Pia Kunz.

Bestätigt wurden Beat Frefel, die Vorstandsmitglieder Urs Rast, Marc Autenrieth, Greth Streiff, Markus Küng, Fridolin Luchsinger, Daniela Müller-Kuhn und Philipp Egli sowie Revisor Hanspeter Hefti.

500 000 Schritte in Marokko

Nach einer kurzen Pause berichtete Fritz Beglinger von der Sektionsreise in den Hohen Zentralatlas von Marokko im Mai 2018. Unter der Leitung von Andy Schäublin, Stefanie Maduz sowie den Einheimischen Samir und Yassir genossen 25 Mitglieder ein unvergessliches Trekking samt Besteigung des 4071 m hohen M’Goun. «Mir händs cheibe schü ka», meinte Fritz Beglinger. Vor allem der Zusammenhalt der 25 Mitglieder mit einem Altersunterschied von 50 Jahren habe ihn sehr beeindruckt.

Seine Bilder zeigten die Vielfalt des Trekkings mit Bergen, Schnee, Flüssen und grünen Wiesen, schmucken Berberdörfern sowie kulturellen Sehenswürdigkeiten samt Marrakesch. Eindrücklich war auch seine Statistik: 5200 Flugkilometer, 650 km im Bus, 260 km zu Fuss, 10 200 Höhenmeter und zirka 500 000 Schritte. «Immer ufe und abe», so der Referent.