Ein Tag wie jeder andere

„Ein Tag wie jeder andere, nur anders als sonst.“ - So stand es in der Zeitung. In der Zeitung von heute, die das gestern Geschehene als aktuell verkauft.


„Ein Tag wie jeder andere, nur anders als sonst.“ - So stand es in der Zeitung. In der Zeitung von heute, die das gestern Geschehene als aktuell verkauft.

Eine Frechheit, denke ich. Mich, den man im Dorf kennt, so zu beleidigen. Seit bald 47 Jahren wohne ich schon hier. Habe stets mein Bestes gegeben, oder es zumindest versucht. Und jetzt werde ich so behandelt? So, wie wenn ich nicht anders als Andere wäre? -Haben meine ganzen Dorfvereinsaktivitäten also nichts gebracht?

Desavouiert stehe ich nun an dieser Bar, führe Gespräche mit dem Zigarretenautomaten, und warte auf den Kairos, meinen Kairos. Ich schlage die Zeitung auf, starre verdutzt das Titelbild an, suche den zugehörigen Text, und vergesse, dass vor dem Automaten kein Stuhl steht. - Ich falle. Zweckmässig und adäquat, dieser Fall, der mich davon abhält, meine heutigen Zigarreten zu kaufen. Im Übrigen hätte ich sowieso weder Feuerzeug noch Streichhölzer gehabt. Das Fräulein an der Bar kümmert es einen Scheiss, dass ich am Boden liege, in zweifacher Hinsicht. - Ohne Make-Up sieht sie scheusslich aus. - Was soll’s? Der Wohnwagen hatte gebrannt. Ich war vor Ort. Als erster. Habe die Leute herausgezerrt! Habe gelöscht - mit Benzin - Es war ein Fehler.