Zur Wahlfeier erschienen nebst einer grossen Anzahl Landrätinnen und Landräte auch die komplette Glarner Regierung um dem neugewählten Ständerat persönlich zu seinem überragenden Wahlsieg zu gratulieren. Die Turnhalle war festlich dekoriert und nichts deutete darauf hin, dass noch vor wenigen Stunden in dieser Halle eine Fasnachtsparty stattgefunden hatte. Die Helferinnen und Helfer der Hasler Dorfvereine haben für „ihren“ Ständerat“ eine wahre Parforceleistung vollbracht.
Stabübergabe vom „alten“ zum „neuen“ Ständerat.
Es dürfte in der Schweiz sicher nicht allzu oft vorkommen, dass der Nachfolger des zurückgetretenen Ständerates aus der gleichen Gemeinde, und notabene noch einer relativ kleinen Gemeinde, stammt und gewählt wird. So geschehen an diesem Sonntag in Haslen. Nach einer kurzen Begrüssung durch Hansjörg Marti, Vizepräsident der FDP Sektion Glarus Süd übergab Altständerat Schiesser seinem Nachfolger Pankraz Freitag als symbolischen Stab eine Flasche Rotwein mit dem sinnigen Namen „Pankraz“. Bei der jeweiligen Geschenkübergabe spielte dabei immer wieder die Plastiktasche – in verschiedenen Ausführungen - eine humorvolle Rolle. Gewohnt kurz und immer wieder mit sehr feinem Humor gespickt, gratulierte Landammann Röbi Marti, im Namen der Regierung Freitag für diese Wahl. Nebst der grossen Freude bleibe natürlich auch ein wenig Wehmut, denn durch diese Wahl verliere das Regierungskollegium ein wichtiges Mitglied. Der seit kurzem amtierende neue Präsident der FDP des Kantons Glarus, Peter Zentner erklärte den grossen Erfolg von Freitag dadurch, dass die Wahl in dieses Amt immer auch eine Persönlichkeitswahl sei und damit verbunden auch eine Anerkennung an die bisherigen Leistungen. Zudem habe Freitag einen Wahlkampf geführt, der absolut glaubwürdig war. Dazu kam natürlich, dass sich der bürgerliche Block vollumfänglich hinter die Kandidatur von Freitag gestellt habe. Eine Allianz die wesentlich zu diesem Erfolg mit einem enormen Stimmenvorsprung geführt habe. In die Reihe der Gratulanten führte sich anschliessend Landrat und FDP-Fraktionspräsident Martin Leutenegger ein. Im Namen der Fraktion überbrachte er Freitag die besten Wünsche. Auch die Rede von Gemeindepräsident Hans-Peter Aschwanden war nicht verschont von einem kleinen, aber sehr humorvollen Versprecher. Die Gemeinde sei stolz, dass ein Hasler durch einen anderen Hasler abgelöst wird.
Ein bekannter Überraschungsgast fand den Weg nach Haslen
Musikalisch umrahmt wurde der Abend durch die bekannte Glarner Band „Rämlers“ die bereits an mehreren Anlässen für Freitag aufgespielt hat. Freitag ist „Götti“ der zweite CD der Rämlers. „Götti“ der ersten CD war übrigens, wie Jonny Tinner erklärte, Nationalrat Werner Marti. „Kraft und Zug auch in Bern“ unter diesem Wahlmotto kündigte Hansjörg Marti den Überraschungsgast des Abends an. Aufgrund seiner Einführungsworte war bald klar, hier kann es sich nur um den früheren SBB Chef Benedikt Weibel handeln. Und tatsächlich zur grossen Freude von Freitag betrat Weibel die Turnhalle und wurde mit grossem Applaus der Anwesenden begrüsst. Die Freude, aber auch die Überraschung des neugewählten Ständerates war riesig. Dank dem guten Kontakt zu Weibel konnte vor einigen Jahren das Projekt Glarner Sprinter realisiert werden. Er sei heute Abend gerne nach Haslen gekommen, denn ihn verbinden sehr gute und schöne Erinnerungen, insbesondere an die Feier zum Start des Glarner Sprinters, an das Glarnerland. Nach seinem Rücktritt als SBB CEO amtet er seit 2007 als Delegierter des Bundesrates für die Euro 08. Den Reigen der Gratulanten führte anschliessend Hanna Mittner, Präsidentin der FDP-Sektion Süd, Brigitte Züger, Präsidentin der FDP Frauen des Kantons Glarus mit kurzen Referaten fort. Fortgesetzt wurde der Reigen der Redner durch CVP-Präsident Peter Landolt, der insbesondere der Glarner Bevölkerung einen grossen Dank abstattete, da sie ihrer Empfehlung, der Empfehlung des bürgerlichen Blockes gefolgt sei und so Pankraz Freitag zu diesem Glanzresultat im ersten Wahlgang verholfen habe. Locker auch die kurze Rede von Florian Weber, Präsident des Turnverein Haslen, der Freitag als Geschenk freien Eintritt in die Turnhalle schenkte. Mit sehr viel Humor war die Ansprache von Balz Freitag, dem älteren Bruder von Pankraz. Am Schluss seiner Rede überreichte er seinem Bruder den Abstammungsausweis 1959 der Kuh „Ursine“ aus dem Jahre , damit er in Bern die Bauern nicht ganz vergesse.
Am Schluss der gediegenen Wahlfeier bedankte sich der neugewählte Ständerat bei seiner Familie für das grosse Verständnis und die Geduld. Bei seinen vielen Wahlhelfern für die Unterstützung im Wahlkampf und bei den vielen guten Geistern, welche es ermöglichten, innert so kurzer Zeit diesen Anlass auf die Beine zu stellen.
Beachten Sie auch die Fotogalerie zu diesem Anlass "Aktuelle Bildimpressionen"
