Ein würdiger Anlass für die ältere Generation

Am Sonntag fand im Gemeindezentrum von Schwanden die traditionelle Weihnachtsfeier für die Pensionierten von Glarus Süd statt. Der traditionsreiche Anlass wird jeweils von der Gemeindestube Schwanden quasi als Reminiszenz an die Vereins-Gründungstage vor rund 87 Jahren durchgeführt. Erinnerung an eine Zeit also, als der Gründer der damaligen Schwander Elektrofirma «Therma» – gemeint ist damit Samuel Blumer – mit einem grosszügigen Legat von 20 000 Franken den erfolgreichen Start des bis heute kulturell tätigen Vereins ermöglichte.

Kinder aus Glarus Süd wussten während des vorweihnachtlich gehaltenen Rahmenprogramms das ältere Publikum zu begeistern. (Bild: Markus Zünd)

Die Gemeindestube Schwanden führt somit seit 1923 eine Weihnachtsfeier durch. Früher hiess der Anlass allerdings Altersweihnacht, wobei einmal im Jahr alle alten, armen, einsamen und kranken Leute der Kirchhöri Schwanden (Mitlödi, Sool, Schwändi, Haslen, Nidfurn und Schwanden) daran teilnehmen und gratis einen feinen Kaffee und ein Stück Torte geniessen durften! Das war für viele unbemittelte Leute eine grossartige Sache. Die Zeiten haben sich geändert, trotzdem ist im 21. Jahrhundert die Weihnachtsfeier der Gemeindestube Schwanden aktuell und jung geblieben. Allerdings ist der Anlass kein Sozialwerk mehr, sondern schlicht und einfach eine Weihnachtsfeier für alle Pensionierten in der Region Glarus Süd. Auch heutzutage werden all jene Menschen, welche den Lebensabschnitt des täglichen Arbeitens hinter sich gelassen haben, kostenlos zu einer weihnachtlichen Feier mit Suppenzmittag, Kuchen und Kaffee eingeladen, wobei das Kulinarische mit einem kulturellem Rahmenprogramm verbunden wird. Dabei spielt im Gegensatz zu früher der finanzielle Hintergrund der Eingeladenen überhaupt keine Rolle mehr.

Am Sonntag durfte Paul Aebli, Kommissionspräsident der Gemeindestube Schwanden, rund 120 Pensionierte anlässlich der gemütlichen Weihnachtsfeier im grossen Saal des Gemeindezentrums Schwanden begrüssen. Zusammen mit vielen helfenden Händen seitens der Kommissionsmitglieder ging die würdige Feier in gewohnter Weise reibungslos über die Bühne. Für das leibliche Wohl sorgte das gut eingespielte Küchen- und Serviceteam. Der unterhaltende Teil wurde im Rahmen eines Kindertheaters unter der Leitung von Julia Kilchherr und von einem Kinderchor bestritten (geleitet von Daniela Jacober und am Klavier begleitet von Jakob Strebi). Dass dabei die mitmachenden Kinder aus der Region stammten, versteht sich von selbst! Der katholische Pfarrer Josef Kohler und die reformierte Pfarrerin Caroline Weimer, beide aus Schwanden, richteten zudem einige besinnliche Worte an die Pensionierten. Nach rund vier Stunden ging der traditionelle Anlass zu Ende, welcher in ähnlicher Form in einem Jahr wieder auf dem Programm der Gemeindestube Schwanden stehen dürfte.