Ein würdiges Abschiedskonzert

«Scheid mit einem Liede …» hiess es passend im letzten Konzertbeitrag des Gemischten Chors Oberurnen. Mit dem Stück «Neigen sich die Stunden», komponiert von Lorenz Maierhof, verabschiedeten die Sängerinnen und Sänger sich von der Bühne. Der Chor wird nach 146 Jahren aufgelöst.



Der gemischte Chor Oberurnen (Bilder: m.neeracher)
Der gemischte Chor Oberurnen (Bilder: m.neeracher)

Gemeinsam mit dem Trachtenchor Rufi-Maseltrangen und dem Alphorntrio Mürtschen lud der Gemischte Chor Oberurnen zu seinem Abschiedskonzert in die Dorfkirche nach Oberurnen. Urchig tönten zu Beginn die beiden Alphörner durchs Kirchenschiff und liessen die Anwesenden verstummen. Res Menzi und Brigitta Baumgartner erzählten mit den warmen, tiefen Alphorntönen von Heimat und Geborgenheit. Nachfolgend wechselten sich die beiden Chöre mit ihren Darbietungen ab. Das «Nachtbuäbäliäd» von Jost Marti, wie auch das «Vieni sulla Barchetta» begeisterten das zahlreich erschienene Publikum gleichermassen. Bei den unvergessenen Schlagern von Arthur Beul sang sich der gemischte Chor in die Herzen der älteren Generation, ein leises, wehmütiges Mitsummen war hier und dort zu hören.

«Danggä sägä» hiess nicht nur die Komposition von Sepp Herger, es war auch ein Anliegen von Margrit Stucki, der Präsidentin des Gemischten Chors Oberurnen. Sie bedankte sich bei Niklaus Stengele, der die Darbietungen musikalisch unterstützte, beim grossartigen Publikum, bei ihren Mitsängerinnen und Mitsängern und last but not least bei Marcel Frischknecht, dem Dirigenten. Einmal mehr hatte er mit dem Chor ein gehörfälliges, abwechslungsreiches Programm einstudiert, um das Abschiedskonzert unvergesslich zu machen.

Marcel Frischknecht gab den Dank zurück und schaute wehmütig auf die vergangenen Vereinsjahre zurück. «Es war eine wunderschöne, aktive Zeit mit dem Chor und ich werde mich wohl manchen Mittwochabend nach der Probe sehnen».

Das musikalische Finale setzte zugleich den Schlusspunkt der Vereinsgeschichte des 1876 als Männerchor gegründeten Vereins. Seit 1965 durften im Zuge der Emanzipation auch Frauen mitsingen, der gemischte Chor war geboren. In den letzten Jahren kämpfte der Verein, wie viele andere Vereine auch, mit Nachwuchsproblemen. Deshalb ist nun nach 146 Jahren Schluss.