Ein Zweikampf um den fünften Regierungsratsitz

Am 20. April kommt es zu dem allgemein erwartete Zweikampf zwischen Werner Hösli (SVP) und Andrea Bettiga (FDP) um den freien Sitz in der Glarner Regierung. Der erste Wahlgang von diesem Wochenende endete mit einem Kopf an Kopf Rennen zwischen diesen beiden Kandidaten. Am Schluss betrug der Unterschied lediglich 170 Wählerstimmen zu Gunsten von Hösli. Die beiden Gewinner werden nun auch den zweiten Wahlkampf vom 20. April bestreiten.



Ein Zweikampf um den fünften Regierungsratsitz

Sehr unterschiedliches Endresultat

Wäre die Wahl nach dem Prinzip des Ständemehrs – in diesem Fall des Gemeindemehrs bewertet worden, hätte Hösli weit obenaus geschwungen, denn in insgesamt 19 der 25 Gemeinden konnte er die Wahl für sich entscheiden. Der Vorsprung fiel trotzdem nicht höher aus, da Bettiga in den einwohnerstarken Gemeinden im Glarner Mittelland stark punkten konnte. Am Schluss realisierte Hösli 3.597 und Bettiga 3.427 Stimmen. Das absolute Mehr von 4.681 Stimmen verpasten aber beide Kandidaten recht deutlich. Dies sicher auch, weil der an dritter Stelle liegende Franz Landolt für ihn gute 1.882 Stimmen auf sich vereinen konnte. Die übrigen beiden Kandidaten Heinz Hürzeler mit 127 und Fernando Reust mit 86 Stimmen lagen sehr deutlich zurück. Trotzdem zeigte sich Hürzeler mit dem Resultat zufrieden, denn für ihn bedeutete jede Stimmer über Hundert ein Erfolg.


Spannender zweiter Wahlgang


Nach Bekanntgabe des Resultates erklärte Landolt sofort, dass er auf die Teilnahme am zweiten Wahlkampf verzichte. „Ich bin mit meinem Resultat zufrieden und überhaupt nicht enttäuscht. Sicher bin ich angetreten um zu gewinnen, ich habe mir aber von Anfang an gegen die beiden Kandidaten nur geringe Chancen eingeräumt.“ Er werde, so Landolt weiter, für den zweiten Wahlgang keine Stimmempfehlung abgeben. Glücklich war Bettiga mit dem Ausgang des ersten Wahlganges. „Ich bin als relativ Unbekannter in dieses Rennen gestiegen und wusste, dass ich vor allem mit Hösli einen ernsthaften Gegner hatte. Der Stimmenunterschied ist relativ gering, sodass der zweite Wahlgang völlig offen ist.“ Nun werde er, so Bettiga, zusammen mit seinem Wahlkampfkomitee zusammensitzen und das weitere Vorgehen besprechen. Ebenfalls sehr glücklich zeigte sich Hösli, der wie er selbst erklärte, ruhig geschlafen habe, sei dies doch nicht sein erster Wahlkamp in seiner langen Politkarriere. „Sicher haben mir die Diskussion um Bundesrätin Widmer-Schlumpf und die starre Haltung meiner Partei in diesem Wahlkampf nicht geholfen und mich einige Stimmen gekostet. Die Haltung der SVP Schweiz entspricht auf keinen Fall meiner gemässigten und ausgewogenen Linie.“

Im zweiten Wahlgang gilt es nun für die beiden Kandidaten insbesondere die Stimmen von Landolt zu erobern, denn im zweiten Wahlgang vom 20. April entscheidet das relative mehr und bei diesem denkbar knappen Ausgang von diesem Wochenende muss um jede Stimme gekämpft werden. Mitentscheidend wird sicher dann auch die Stimmbeteiligung sein, die dieses Wochenende mit 36.7 Prozent recht hoch lag.



Die detaillierten Ergebnisse finden Sie unter:

www. gl.ch/documents/ErsRR_Regierungsratswahl_2008.pdf