Einblick in die Dreharbeiten

Der Schweizer Regisseur Walter Weber verfilmt seit gut elf Tagen im Glarnerland das Drehbuch „Verstrickt und zugenäht“ von Christa Capaul und Katharina Eckart. Drehorte sind Linthal, Rüti und das Fabrikareal Legler AG in Diesbach. Am vergangenen Mittwoch hatten Medienvertreter Gelegenheit, die Filmcrew und die Darstellerinnen bei den Dreharbeiten zu betrachten.



Ein Blick auf eine Szene des Spielfilmes "Verstrickt und zugenäht
Ein Blick auf eine Szene des Spielfilmes "Verstrickt und zugenäht

An diesem Tag standen Aufnahmen mit den drei Darstellerinnen Marie Leuenberger,, Sandra Utzinger und Emanuela von Frankenberg auf dem Programm. Gedreht wurde auf dem Areal der ehemaligen Fabrik der Firma Legler AG in Diesbach. Drei verschiedene kurze Sequenzen wurden dabei im Zeitraum von knapp zwei Stunden gedreht. Immer wieder mussten die Szenen wiederholt und die berühmte Filmklappe ein weiteres Mal betätigt werden. Darauf war zu lesen: Rolle 53, Szene 67/4, was bedeutete, die bisher 53 Filmrolle, mit der vierten Aufnahme der Scene 67. Kurz gesagt, die 67. Szene wurde bereits zum vierten Mal gespielt und aufgenommen.

Zuerst die Probe der Szene, dann die Aufnahme

Vor jeder Szene, die unter Umständen nicht länger als zwei bis drei Minuten dauert, wurde zuerst mit den Darstellerinnen der Ablauf durchgesprochen. Dann die genaue Position der einzelnen Figuren festgelegt, ausgemessen und markiert. Bevor mit der ersten Probe begonnen werden konnte, wurden die drei Schauspielerinnen, die an diesem Tage ihren Einsatz hatten, neu geschminkt, die Frisuren zurechtgelegt und der Text durchgesprochen. Während den Proben herrschte ein emsiges Treiben, die Kamera wurde in Position gebracht, die Beleuchtung ausgemessen, der Ton überprüft und der endgültige Standort der Darstellerinnen nochmals überprüft und notwendige Korrekturen angebracht. Während den Aufnahmen in Diesbach standen bis zu 40 Mitarbeiter wie Kameraleute, Belichter, Regisseur, Regieassistentinnen, Produzent und Tontechniker im Einsatz. Es war zu spüren, dass hier ein gut eingespieltes Team an der Arbeit war. Nach den ersten Proben, bei denen ständig leichte Korrekturen angebracht wurden, konnte mit der eigentlichen Aufnahme gestartet werden. Ab sofort herrschte auf dem gesamten Areal totale Stille. Nur die Stimmen der drei Darstellerinnen waren zu vernehmen. Selbst das Klicken eines Fotoapparates wurde bereits als störend empfunden. Die erste Aufnahme musste wiederholt werden, da eine der Darstellerinnen an der falschen Stelle leicht lächelte. Bei der zweiten Einstellung verlor eine andere Darstellerin den Faden bei ihrem Text und zu guter Letzt verdunkelte bei der nächsten Aufnahme eine Wolke den Himmel, sodass in der Mitte der Scene abgebrochen werden musste. Fünf Aufnahmen waren nötig, bis die Szene endlich sass und zur nächsten Scene geschritten werden konnte.

Schauspielerei hat viel mit Geduld zu tun

Schauspielerin gilt nach wie vor als ein Traumberuf der für viele ein erstrebenswertes Lebensziel ist. Dieser Beruf, das konnte an diesem Drehtag beobachtet werden, ist aber auch ein Beruf, der sehr viel Geduld und Durchhaltewille verlangt. Denn oft besteht der Tag einer Schauspielerin bei Aussenaufnahmen aus 80 Prozent warten und lediglich 20 Prozent reine Aufnahmezeit. Ist aber eine Szene im „Kasten“ ist aus den Gesichtern der Darstellerinnen die Freude und Genugtuung über das Vollbrachte zu sehen. Und spätestens jetzt versteht man, dass es sich halt doch um einen Traumberuf handelt. „Wir haben am vergangenen Sonntag den ganzen Tag gedreht. Am Vormittag die ersten Szenen bei Sonnenschein, dann hat sich der Himmel verdunkelt und die folgenden Szenen wurden bei geändertem Licht gedreht. Am Abend mussten wir die am Vormittag gedrehten Szenen noch einmal drehen. Das kann halt bei Aufnahmen unter freiem Himmel passieren.“ Dies erklärte die Hauptdarstellerin im Film Heidi Maria Glössner, bekannt aus dem Film „die Herbstzeitlosen“. Das Erfolgserlebnis für die Darstellerinnen ist das Endergebnis, der fertiggestellte Film in der gesamten Länge. Dies entschädigt für die vielen täglichen Strapazen während den Aufnahmetagen.

Das Glarnerland als idealer Drehort

„Vor allem die leerstehenden Fabrikareale und Fabrikhallen waren für uns ein idealer Fundus, um die verschiedenen Fabrikszenen zu drehen. Damit konnten wir die entsprechenden Szenen möglichst der Realität entsprechend drehen.“ Der Produzent des Spielfilmes, Rudolf Santschi von der Triluna Film AG, schränkte aber sofort ein, dass ein kleiner Wehmutstropfen sicher das sehr veränderliche Wetter während den ersten elf Drehtagen war. Die Moral der Truppe war aber stets sehr gut und nach wie vor konnte der Terminplan eingehalten werden. Am kommenden Samstagabend werden in Glarus beim Bankomat der Glarner Kantonalbank und am Sonntagabend bei der Schreinerei Leuzinger an der Zollhausstrasse in Glarus weitere Szenen gedreht. Diese Aufnahmen finden jeweils bei Nacht statt. Anschliessend wird sich der Tross in Richtung St. Gallen und ins Rheintal verschieben. Die Dreharbeiten sollten, so Santschi, am 9. August beendet sein. Die Ausstrahlung des Spielfilm, einer Komödie, ist auf einen Sonntagabend vorgesehen. Das genaue Datum ist allerdings noch nicht festgelegt.

Weitere Aufnahmen von diesen Dreharbeiten finden Sie in unserer Fotogalerie.