Eine Attraktivitätssteigerung lohnt sich

An einem von den Grünen organisierten Podium wurde am Freitagabend in Näfels über das Ausbauprojekt der lintharena orientiert und diskutiert.



Eine Attraktivitätssteigerung lohnt sich

Thoma Spengler, nationaler Bäderexperte, erklärte zu Beginn seines Referates, dass es immer ein Spannungsfeld gebe, wenn es darum gehe, ein Hallenbad zu sanieren oder auszubauen. Er erinnerte an die grosse Entwicklung auch im Bereiche Hallenbäderlandschaft. Früher wurden diese Bäder wirklich nur zum Schwimmen gebaut und benutzt. Aber mit den Jahren stieg das Bedürfnis nach mehr Aktivitäten mit Warmwasserbecken, Kinder-Planschbecken oder Rutschbahnen vor allem für Kinder, Jugendliche und Familien. «Mit der vorgeschlagenen Ausbauvariante der lintharena bekommt man ein zeitgemässes Hallenbad, das den heutigen Bedürfnissen entspricht», meinte der Bäderexperte.

Ausbau bringt Wertschöpfung

Spengler nannte zahlreiche Beispiele in andern Gemeinden, wo sich ein Ausbau mit Attraktivitätssteigerung gelohnt habe. Die Ausbauvariante der lintharena bringe eine hohe Wertschöpfung, von der schliesslich das ganze Glarnerland profitieren werde. Wenn man die Anlage nur saniere, bleibe man auf dem Stand der 70er-Jahre stehen, womit auch das jährliche Defizit vorgegeben sei. «Was hier geplant wurde, hat sich vielfach bewährt», erklärte Spengler abschliessend.

Sibylle Huber, Gemeinderätin und Verwaltungsrätin der lintharena, stellte das Ausbauprojekt in kurzen Zügen vor. Eigentum und Betrieb sollen getrennt werden. Die Gemeinde Glarus Nord wird die Anlage übernehmen. Zur Ausbauvariante muss Glarus Nord 12 Mio. Franken beisteuern, was mit einer Erhöhung von zwei Steuerprozenten aufgefangen werden soll. Im Juni wird die Gemeindeversammlung darüber entscheiden.

Kantonsbeitrag ist auf Kasak abgestützt

Landammann Rolf Widmer schilderte den Ablauf der Abklärungen und Beratungen in Sachen lintharena beim Kanton. Gestützt auf das Kasak-Konzept entstand schliesslich die regierungsrätliche Vorlage. Finanziell weitergehen konnte der Kanton nicht.

Landrätin Priska Müller Wahl erwähnte die Verhandlungen im Landrat. Sie war auch Mitglied der vorberatenden Spezialkommission. Beim Projekt gehe es um viel Geld, und darum gehe es hier auch um Emotionen. Müller ist aber davon überzeugt, dass es die Ausbauvariante mit Attraktivitätssteigerung braucht. «Sonst macht das Projekt keinen Sinn.»

Rege benutzte Diskussion

In der von Redaktor Daniel Fischli geleiteten Diskussion wurde die Frage aufgeworfen, ob es sich hier um ein Luxusprojekt handle. Weder der Landammann und Finanzdirektor, noch Priska Müller oder der Bäderexperte sind der Ansicht, dass es sich um ein solches handelt. «Die Ausbauvariante ist das was man heute im Freizeitmarkt erwartet», so Spengler. Es sei auch kein Wettrüsten zwischen all den andern Gemeinden, die einen attraktiven Ausbau realisiert haben. Ob man den Ausbau nicht auch mit Sponsoren finanzieren könnte, lautete eine andere Frage. Sibylle Huber meinte, vielleicht könne man bei der Glarner Kantonalbank eine Unterstützung erwirken, aber sicher nicht die fast sechs Millionen für den Ausbau. Auf die Bemerkung hin, warum es bei der Unterstützung der Sportbahnen durch den Kanton relativ leicht ging, meinte Landammann Widmer, dass man die beiden Projekte auf keinen Fall vermischen dürfe. Die touristische Bedeutung der Sportbahnen Elm und Braunwald sei doch bedeutend grösser als die der lintharena.

Was kostet die Steuererhöhung den Steuerzahler

Eine Frage, die sicher an dem gut besuchten Anlass im Foyer der lintharena alle interessierte, war die Höhe der geplanten Steuererhöhung. Beim Kanton würde, wenn der Freibetrag von 5,9 Mio. Franken durchkommt und die Erhöhung der Bausteuer auf 0,7 Prozent ansteigt, bei einem steuerbaren Einkommen von 100‘000 Franken die Steuererhöhung rund 20 Franken ausmachen. Dazu käme in der Gemeinde Glarus Nord noch eine zweiprozentige Steuererhöhung.