Eine doch besondere Mississippi-Schifffahrt

Die an Kulturellem interessierten Glarner Seniorinnen und Senioren habens gut. Der von alt Regierungsrat Kaspar Zimmermann aus Schwändi präsidierte Vorstand ermöglicht die sprichwörtliche «Qual der Wahl» – kann doch für jeden Monat aus einer Fülle von Veranstaltungen ausgelesen werden.



René Eberle (rechts) sprach zu einer ganz besonderen Fahrt auf dem Mississippi. (Bild: p.meier)
René Eberle (rechts) sprach zu einer ganz besonderen Fahrt auf dem Mississippi. (Bild: p.meier)

Das betrifft Wandern, Geschichtliches, Vorträge über ferne Länder, Ferienaufenthalte im benachbarten Ausland, Erweitern der Kenntnisse in einheimischen Heilkräutern, Ausflüge mit befreundeten Verbänden, gegenseitige Besuche, Informationen über neue gesetzliche Gegebenheiten im Bereich der Pflegetaxen, gemütlicher Anlass zum Jahresschluss und anderes. Die Lektüre des jeweiligen Jahresprogramms ist reich an willkommenen Überraschungen.

Mit dem Steamboat auf dem Mississippi


Der Schwandner René Eberle hatte sich bereits im März mit dem Vorstand des Seniorenverbandes in Verbindung gesetzt, um irgendwann im Jahr über eine gar besondere Reise referieren zu können. Es ging ums Befahren einer Teilstrecke des mit 3800 km beachtlich langen Mississippis, ums Verweilen auf einem sorgsam restaurierten Dampfschiff und ums Kennenlernen der verschiedenen Anlegestellen, von denen aus begleitete Rundfahrten angeboten waren. So kam ein riesiger Mix aus Landschaftlichem, Verkehrswegen, Geschichtlichem, Beschäftigungszweigen, Musikalischem, Siedlungsbau, Flussfahrtgeschichte, Transportmitteln und anderem zusammen. Um alles zu ordnen, mit Begleittexten zu versehen, teilweise mit Musikbeispielen zu unterlegen, Einblicke in Verschiedenartiges zu gewähren, wendete René Eberle spürbar viel Zeit auf. Es gelang ihm grösstenteils, sich auf Aussagekräftiges, zumeist Wesentliches zu beschränken, das hervorzuheben, was ihn auf dieser sieben Tage umfassenden Reise am stärksten beeindruckt hatte.

Die Reise konnte nur realisiert werden, weil eines der legendären Boote enorm stilvoll restauriert worden war. Nach langem, mehrstündigem Flug wurde der Ausgangspunkt Minneapolis, der «Zwillingsstadt» von St. Louis, endlich erreicht. Die beiden Städte wurden von Einwanderern aus Skandinavien, Deutschland und Irland gegründet. Heute wohnen dort gegen 2,2 Millionen Leute. Damals und heute ist der riesige Fluss nicht nur für Touristen und Warentransporte bedeutsam. Eberle wies umfassend auf die Kähne mit mehreren Transportbooten im Schlepp, aber auch auf die Güterzüge mit teilweise mehr als hundert Wagen und riesigen Trucks hin. Im Zentrum stand gewiss die sorgsam restaurierte 1995 in Betrieb genommene «American Queen», die eine Mannschaft von 160 Leuten und gegen 440 Reisefreudige aufnimmt, 400 m lang ist und an Verpflegung, Unterkunft, Bars und Unterhaltung alles bietet, was das Herz begehrt. Mit gar vielen Bildern wurden diese Aussagen verdeutlicht. Alles wirkte gar üppig, leicht überladen, etwas «plüschig» – ganz im Stiel der damaligen Zeit – eingerichtet. Den Leuten gefällts so, wie es vielleicht schon 1817 der Fall war, als das erste Steamboat anlegte.

Heute ist alles durchorganisiert, samt Landausflügen, Museumsbesuchen, musikalischer Unterhaltung, Verwöhnen an Bord, Besichtigung markanter Gebäude und Brücken, Referaten über Geschichtliches zum Fluss und den angrenzenden Gebieten. Man sah sich mit wahren Raritäten wie der Dampforgel, beweglichen Brückenelementen und anderem konfrontiert. Zuweilen grüssten Tom Sawyer und Mark Twain, klangen die Musikbeispiele allzu leise auf, spielte ein Senioren-Banjogruppe – alles inmitten der grandiosen, beeindruckend weiten Flusslandschaft.

Kommendes


Kaspar Zimmermann wies auf den 13. November hin. Dann werden, wiederum im Saal des Gesellschaftshauses Ennenda, Bücher für Kinder und Erwachsene vorgestellt. Die Freude am Lesen, Erzählen, Rumstöbern und Schenken soll in dieser schon leicht vorweihnachtlichen Zeit geweckt werden. Ein Verkaufstisch mit allen präsentierten Titeln ist eingerichtet. Und am 5. Dezember wird der Jahresschluss an einem ganz besonderen Ort – nämlich im Zirkus Mugg – mit artistischen Darbietungen, Zirkusmusik und kulinarischem Verwöhnen gefeiert.