Eine Forstzentrale und anderthalb Werkhöfe

Werkhof in Glarus mit Stützpunkt in Netstal sowie Forstbetrieb in Ennenda: So sollen in Glarus Mitte die Infrastrukturbereiche der neuen Gemeinde nach den Vorschlägen der entsprechenden Arbeitsgruppe untergebracht sein.



Werkhof in Glarus mit Stützpunkt in Netstal sowie Forstbetrieb in Ennenda (Bild: jhuber)
Werkhof in Glarus mit Stützpunkt in Netstal sowie Forstbetrieb in Ennenda (Bild: jhuber)

Anfang Dezember hat in Glarus Mitte die Arbeitsgruppe Werkhof und Forst unter dem Vorsitz von Landrat Rolf Blumer ihre einstweiligen Anträge zuhanden der Projektleitung verabschiedet. Diese Vorschläge basieren auf einer Zweiteilung in einen Werkbereich, der seine Kernaufgaben im Siedlungsbereich hat, und einem Forstbereich, der hauptsächlich ausserhalb davon, also im weitläufigen Grünbereich tätig ist – wobei für einzelne Tätigkeiten «minimale geografische Überlappungen» nötig seien.

Die beiden Bereiche

– Forstbereich: Kernaufgaben des Forstbereichs sind Wald, Forstbegehungs- und Waldstrassen, Wanderwege, Naturgefahren, Bäche und Runsen, Naturschutz, Alpen, Alperschliessungen, Landwirtschaft, land- und alpwirtschaftliche Liegenschaften, Schiessplätze und Wanderwege

– Werkhof: Kernaufgaben des Werkhofes sind Strassenunterhalt, Schneeräumung, Parkanlagen, Spielplätze, Sportanlagen, Schwimmbäder, Friedhöfe, Tourismus, allgemeiner Gebäudeunterhalt, Verbauungen, Abwasserentsorgung, Umweltschutz, Vita Parcours, Deponien, Sammelstellen, Liegenschaften, Schiessanlagen, Schutzbauten, Pflanzplätze, Unterhalt Fahrzeuge/Maschinen, Skilifte/Seilbahnen.

– Schnittstellen: Zwischen Werk- und Forstbereich gibt es Schnittstellen beispielsweise bei Wanderwegen oder Bächen, aber auch punkto Schneeräumung, Umweltschutz usw. Zudem soll dem Bereich Werkhof die (im Auftrag der Technischen Betriebe zu betreuende) Wasserversorgung ausserhalb des Siedlungsgebietes zugewiesen sein.

Für den Forstbereich sind total 950, für den Werkhofbereich total 2660 Stellenprozente vorgesehen. Das ist geringfügig höher als nach dem Benchmark der Projektleitung Kanton, weil diese einzelne Aufgabenbereiche vergessen hatte.

Die vorgesehenen Standorte

Wo aber sollen die beiden Bereiche untergebracht sein? Die Arbeitsgruppe hat dazu, wie sie in ihrem Zwischenbericht ausdrücklich schreibt, «die Möglichkeit eines zentralen Standortes für Werkhof und Forst geprüft» – denn zweifellos wären bei einer solchen Lösung die Synergien am grössten und die Handhabung der Schnittstellen am einfachsten. Eine solche Gesamtlösung wäre an der Ygrubenstrasse in Glarus vorstellbar, nämlich durch Kauf und Umbau jenes Hallenteils, der an den heutigen Werkhof Glarus angrenzt. Diese Idee mit dem Erwerb einer zusätzlichen Liegenschaft soll aber nicht im Projektstadium konkretisiert werden. Im Vordergrund stehen Lösungen für Synergien in den heute vorhandenen, gemeindeeigenen Gebäuden. Diese werden mit den erarbeiteten Lösungen erreicht; bestehende Mietverhältnisse(Netstal)können aufgelöst werden.

Die Arbeitsgruppe schlägt daher vor, einerseits den gesamten Forstbereich im bisherigen Feuerwehrgebäude in Ennenda unterzubringen, während anderseits der Werkhof seinen Hauptstandort an der Ygrubenstrasse in Glarus haben soll, ergänzt durch einen Stützpunkt in Netstal. Dadurch werden die bisherigen Forsträumlichkeiten in Glarus und Netstal sowie die Werklokalität in Ennenda frei.

Insgesamt konstatiert die Arbeitsgruppe Werkhof/Forst, sie habe ihre bisherigen Etappenziele «dank einer konstruktiven Zusammenarbeit und dem Willen zur Fusion» erreicht. Bis zum Frühjahr 2009 wird sie sich jetzt namentlich der Erarbeitung von Stellenbeschreibungen und Anforderungsprofilen zuwenden.

*Ruedi Hertach ist Informationsbeauftrager des Projektes Glarus Mitte.