Eine Investition in die Zukunft – Reduktion des CO2-Ausstosses

Der 36 Meter hohe, gemauerte Kamin bei der Seidendruckerei in Mitlödi wurde bereits vor über dreissig Jahren erbaut. Nun entspricht dieser Hochkamin nicht mehr den heutigen, ständig ändernden Anforderungen und musste saniert werden.



Massartbeit: Der neue Chromstahlkamin wird eingelassen (Bild: ehuber)
Massartbeit: Der neue Chromstahlkamin wird eingelassen (Bild: ehuber)

Vorgeschichte

Vor einiger Zeit wurde die Firma MBM AG Energie Umwelt in Netstal von der Geschäftsleitung der Seidendruckerei Mitlödi beauftragt, eine Energie- und Umweltstudie auszuarbeiten. Wie der Inhaber von MBM, Ingenieur Mannhart, erklärte, stellte sich bald heraus, dass durch eine Sanierung der beiden Dampfkessel sehr viel erreicht werden kann. Der Sattdampf und auch der Hochdruck für Heisswasser für das Verfahren der technischen Zwecke konnte auf 190 Grad reduziert werden. Damit verbunden reduzierte sich auch die Temperatur des Abgases massiv. Dies wiederum hatte aber zur Folge, dass der Durchmesser des Hochkamins zu gross war. Dadurch konnten die in der Temperatur stark reduzierten Abgase nicht mehr durch den Kamin abfliesen. Um dieses Problem zu beheben, wurde die Firma GIMA Kamin & Abgastechnik AG in das Boot geholt. Diese Firma ist seit vielen Jahren für Spezialarbeiten an Industrie- und Hochkaminen tätig. In gemeinsamen Studien wurde ein Projekt ausgearbeitet.

Planung und Realisierung

Es wurde sofort klar, so Georg Muggli von der GIMA, dass der bestehende Innendurchmesser des gemauerten Kamins reduziert werden musste. Von heute unten 280 cm und oben 200 cm auf durchgehende 70 cm. Dazu mussten Pläne und Berechnungen für einen Chromstahlkamin, welcher in den bestehenden Kamin eingelassen wird, ausgearbeitet und genau gezeichnet werden. Zudem waren auch eingehende Abklärungen Vorort nötig. Am Dienstag Vormittag war es dann endlich soweit. Mit Hilfe von zwei Pneukranwagen der Firma Feldmann wurden die einzelnen Elemente in den bestehenden Kamin eingelassen. Zuerst zwei Chromstahlrohre von je 18 Meter Länge. Das Gesamtgewicht des Chromstahlkamins betrug über drei Tonnen. Ein recht kompliziertes Unterfangen mussten diese Rohre jeweils auf eine Höhe von gegen 60 Meter angehoben und dann präzise in den Kamin eingelassen werden. Abschliessend musste noch ein speziell angefertigtes Abschlussstück – ähnlich einem Hut - auf den Kamin aufgesetzt und verschweisst werden. Dadurch, dass sich die Montagearbeiten in die Nachmittagsstunden hinauszogen, musste zusätzlich noch mit einem störenden Wind gerechnet werden. Aber auch dieses Problem konnten die beiden erfahrenen Monteure in luftiger Höhe lösen. Eine Arbeit von höchster Brisanz und Präzision fand so einen glücklichen Abschluss.

Reduktion des CO2-Ausstosses

Eine solche Investition muss gut überlegt sein. Dabei spielen sicher auch die Kosten einen nicht zu unterschätzenden Faktor. Mit dieser Massnahme kann die Seidendruckerei jährlich über 60 Tonnen Heizöl einsparen. Die Effektivität und der Wirkungsgrad der beiden Dampfkessel können massiv gesteigert werden. Diese Punkte allein würden aber eine solche Investition nicht rechtfertigen. Vielmehr war der ausschlaggebende Punkt der CO2-Ausstoss. Durch diese Verbesserungen kann der jährliche CO2-Ausstoss um über 100 Tonne reduziert werden. In Anbetracht der kommenden CO2-Abgaben lassen sich diese ausserordentlichen Ausgaben langfristig rechnen. Nebst der Kosteneinsparung stand für die Geschäftsleitung aber der Gedanke an die Reduktion der Umweltverschmutzung im Vordergrund. Nach dem Motto: „Lasst Worten Taten folgen“.