Eine knusprige Nichte, Schwanensee und Jakob Wächs Schaffen – alles im Kunsthaus Glarus

Im Kunsthaus Glarus sind gegenwärtig gar verschiedenartige Begegnungen mit Kunstschaffenden möglich. Da ist Sophie Gogl mit ihrer Ausstellung «Die knusprige Nichte», sich auf verschiedenen Bildebenen bewegend, mit ihren Objekten raumfüllend. Das Werk von Karen Kilimnik, mit «Swan Lake» betitelt, hat seit den 1990er-Jahren eine bedeutsame Position inne, dies in der internationalen zeitgenössischen Kunst. Aus der Sammlung von Jakob Wäch (1893 in Glarus geboren, 1918 in St. Gallen verstorben) stammen zahlreiche Selbstbildnisse auf Leinwand. Die Ausstellung ist bis 25. Juni zugänglich.



(Bilder: peter meier)
(Bilder: peter meier)

Sophie Gogl führt mit ihren grossformatigen Impressionen in unterschiedliche Welten, nimmt Aspekte aus ihrer Jugend auf und kombiniert das mit verschiedensten Aussagen, persönlich, kraftvoll, farbstark und kurzen schriftlichen Botschaften. Sie erfasst weite Welten, macht es den Betrachtenden mit Zuordnen nicht eben leicht. Sie fügt gesellschaftliche Strukturen an- und ineinander, eigenwillig und mit der ihr eigenen Befindlichkeit. In einem anderen Raum sind grossformatige Wände mit Rautenmustern bemalt, sie scheinen endlos, weit, sich in zahllosen Wiederholungen wie verlierend.

Karen Kilimnik nähert sich dem Schwanensee an, hell sind der weisse Schlitten angeleuchtet, fahrbereit, zum Entschweben und Träumen ist es nicht mehr weit. Diese heile und harmonische Welt, von Musik untermalt, ist klassisch, Popmusik angenähert, voller vordergründiger Pracht und leichtem Kitsch. Es sind zahlreiche Bilder, von der Decke runterhängende luftige Tücher, viel Licht und Klarheit. Einiges wirkt leicht keck, dann wieder verbrämt. Es ist eine erfassbare Ganzheit.

Jakob Wächs Schaffen – in einem gar kurzen Leben – wird vom Kunsthistoriker Roman Kurzmeyer wie folgt beschrieben: «Wäch fehlen die Züge des frühvollendeten genialen Malers. Er zählt vielmehr zu den vielen Künstlern, deren früher Tod die Entwicklung eines künstlerischen Werks vorzeitig beendete. Er blieb bis zuletzt ein Schüler seines eigenen Talents» (Worte seines Schwagers Rudolf Hösli (1888–1960). In diesen Porträts sind nicht selten düstere, schwermütige Aussagen sichtbar. Gezeigt werden aus dem grossen Nachlass junge Männer, die Wäch umgeben haben. Präsentiert sind zudem Studien aus dem Militärdienst. Es tut sich eine nicht selten beklemmende Welt auf.

Die Verantwortlichen machen mit dieser Ausstellung auf eine gar verschiedenartige Vielfalt auf. Hingehen und Betrachten sind enorm empfehlenswert.