Eine Lösung für den Freizeitverkehr im Linthgebiet

Am 14. April wurden die Behörden in Näfels über das Projekt Freizeitverkehr orientiert. Franco De Zanet, Präsident des «Forums Lebendiges Linthgebiet», ist zufrieden: «Auf Worte folgen jetzt Taten: Wir präsentieren ein vollständiges Projekt für die möglichst konfliktfreie Abwicklung des Freizeitverkehrs im gesamten Linthgebiet – also über drei Kantone!»



Franco De Zanet (links) und Franz Aschwanden (rechts) informieren über das Projekt «Langsamverkehr und Reitwegplanung».
Franco De Zanet (links) und Franz Aschwanden (rechts) informieren über das Projekt «Langsamverkehr und Reitwegplanung».

Das «Forum Lebendiges Linthgebiet» (siehe Kasten) hat die Ergebnisse seiner ersten grossen Planung den Vertretern der Mitgliedergemeinden vorgestellt: das Projekt «Langsamverkehr und Reitwegplanung». Ziel dieses Projekts ist es, eine koordinierte, möglichst reibungs- und konfliktfreie Ausübung der verschiedensten Freizeitaktivitäten im Linthgebiet zu ermöglichen, wie es der Schlussbericht des «Entwicklungskonzepts Linthebene» (EKL – siehe Kasten) empfiehlt. Das Konzept «Langsamverkehr und Reitwegplanung» wurde durch das Büro für Raumplanung Remund + Kuster AG, Pfäffikon SZ, entwickelt. Es deckt kantonsübergreifend das ganze Linthgebiet und sämtliche Hanggemeinden ab. Alle Freizeitaktivitäten, die in diesem Perimeter optimal gepflegt werden können, wurden analysiert. In persönlichen Gesprächen haben die Planer die Bedürfnisse von Badegästen, von Inline-Skatern, Radfahrern, Reitern und Hundehaltern erforscht und erfasst. Zur Analyse gehörten sowohl Fragen zur Ausübung der Freizeitaktivitäten wie auch zur Erschliessung der Ausübungszonen (Parkplätze).

Konkrete Vorschläge erarbeitet

Franz Aschwanden, Vorstandsmitglied des FLL und verantwortlich für die Umsetzung der EKL-Ziele, präsentierte jetzt ein Projekt, das vorsieht, spezifische Zonen für die Ausübung der einzelnen Aktivitäten auszuscheiden. Diese Zonen sollen im Gespräch mit allen Akteuren – Behörden, Grundeigentümern, Nutzergruppen, Linthebene-Melioration, Linthwerk, Landwirtschaft, Naturschutz – bestimmt werden. Als Diskussionsgrundlage haben die Planer entsprechende Vorschläge erarbeitet. Das «Forum Lebendiges Linthgebiet» leitet diese Vorschläge für eine Stellungnahme an die Gemeinden weiter. Die Antworten der Gemeinden werden Anfang Juni 2010 erwartet. Nach Abschluss dieser Vernehmlassung wird ein Schlussbericht verfasst – voraussichtlich Ende Juli 2010. Franz Aschwanden ist überzeugt, dass die Vorschläge auf reges Interesse stossen: «Das Projekt "Langsamverkehr und Reitwegplanung" steht im Einklang mit den Erwartungen der Bevölkerung: Die Sanierung des Linthwerks schreitet voran. Es müssen rasch Lösungen für eine harmonische Regelung des Erholungs- und Freizeitverkehrs von Mollis bis Schmerikon für die Zeit nach dem Abschluss des Projekts "Hochwasserschutz Linth 2000" gefunden werden». Aschwanden betont, dass das FLL die einzige überkantonale Organisation ist, die solche regionalen Projekte zur Förderung der Lebensqualität im Linthgebiet starten kann. Die Gemeinden haben bereits ihr Interesse bekundet. Das FLL ist zuversichtlich, dass es bald erste Kommentare erhalten wird. Dazu meint Franco De Zanet: «Die Vernehmlassung stellt für die Gemeinden eine riesige Chance dar, das altbekannte Problem des Freizeitverkehrs im Linthgebiet zu lösen. Wir freuen uns auf alle Antworten – sie werden unsere Motivation nur steigern!» Und fügt schelmisch hinzu: «Aber auch keine Antwort wäre eine Antwort…».

Die Ziele des «Forums Lebendiges Linthgebiet»

Das 2005 durch die Linthkommission gegründete FLL setzt sich im Rahmen des regionalen Gesamtmanagements – initiiert durch das Zentrum für Regionalmanagement OberseeLinth – für die Umsetzung einer neuen Regionalpolitik ein. Sein Schwergewicht liegt auf Projekten, die im Schlussbericht des «Entwicklungskonzepts Linthgebiet» (EKL) formuliert sind. Wie das FLL wurde das EKL seinerzeit durch die Linthkommission ins Leben gerufen, um einen koordinierten Beitrag zur Gesamtentwicklung des Linthgebiets zu leisten, im Einklang mit dem Projekt «Hochwasserschutz Linth 2000». Zu den Mitgliedern des FLL zählen heute 21 Gemeinden aus den Kantonen Glarus, Schwyz und St. Gallen sowie elf Organisationen des Linthgebiets.