Eine neue Boulderhalle komplettiert das Kletterangebot

Ein engagiertes Projektteam des Vereins Kletteranlagen Linthgebiet (VKL) plant eine neue Boulderhalle auf dem Gelände der lintharena sgu in Näfels zu bauen. Auf 900 m2 sollen Trainingsmöglichkeiten für Profis, «Boulder-Probleme» für kleine und grosse Helden sowie Einstiegsmöglichkeiten für Familien und Neulinge in den Klettersport entstehen. Die Sponsoringsuche für die rund 1,5 Millionen Franken, die das Vorhaben kostet, läuft dieser Tage an.



Res Lütschg
Res Lütschg

Das Vorhaben ist ehrgeizig: «Die Planungsphase ist bereits angelaufen, über den Winter möchten wir die Sponsoren finden und im Sommer 2015 mit dem Bau der neuen Boulderhalle starten», sagt Patrick Hess, einer der Initianten des Projekts Boulderhalle und selbst leidenschaftlicher Boulderer. Das Klettern ohne Kletterseil und Klettergurt an Felsblöcken, Felswänden oder eben an künstlichen Kletterwänden in Absprunghöhe sei auch im Glarnerland immer mehr im Trend und habe grosses Potenzial, erklärt er: «Jeder kann bouldern», sagt Hess, «jedes Kind, jedermann und jede Frau kann in eine Route einsteigen und ausprobieren, was die Kraft, die Beweglichkeit und die Logik hergeben. Matten am Boden ermöglichen ein sicheres Abspringen aus der Route.» Weil bouldern so einfach von jedem ausprobiert werden kann, gibt es laut den Initianten immer mehr Fans für diesen Sport.

Fürs Elitetraining – aber auch den Tourismus


So ist denn laut dem Projektteam auch der bestehende Boulderraum in der Kletterhalle der lintharena sgu mit 50 m2 zu klein geworden. Ein gezieltes Training etwa auch für die jungen Cracks sei da nicht möglich. Denn im Laufe der Jahre wurde die Kletterhalle der lintharena sgu auch zum «Regionalzentrum Sportklettern Linthgebiet-Sarganserland» erkoren, das die Förderung des Wettkampfkletterns in der Region unterstützt. «Bouldern ist da fester Trainingsbestandteil und dazu taugt der kleine Boulderraum nicht», sagen die Initianten. Zudem wird heute auch in den Juniorenwettkämpfen eine Kombination von Sportklettern und Bouldern durchgeführt. «Eine neue Boulderhalle würde also auch dieses Bedürfnis decken und das Kletterangebot der lintharena und des Glarnerlandes komplettieren», sagt Patrick Hess. Weiter werde sie auch für den Tourismus ein interessanter Schlechtwetter-Mosaikstein sein, von denen es im Glarnerland nicht viele gebe.

Indoor-Zugang aus der lintharena

Geplant ist die neue Boulderhalle, die an das bestehende Gebäude der lintharena angeschlossen wird, im südwestlichen Teil des Geländes. «Sie kommt auf dem bestehenden Gelände der lintharena zu stehen und wird einen direkten Zugang vom Innern des bisherigen Gebäudes haben, sodass für Kletterer der Kletterhalle ein Indoor-Zugang möglich ist», so Patrick Hess. Die Halle ist auf 900 Quadratmetern geplant, 600 Quadratmeter Boulderfläche sollen so entstehen. Ein offener Bereich für Krafttraining sowie weitere Einrichtungen runden das Angebot ab. Die Aussenansicht der Halle wird im Laufe des Projektes definitiv geplant. «Der grösste Sponsor gibt unter anderem den Hallennamen», erklärt Hess weiter.

Anziehungskraft über die Kantonsgrenzen

Die Sponsoringsuche läuft in diesen Tagen an. Der Hallenbau ist auf rund 800 000 Franken veranschlagt, die Innenausstattung – je nach Variante – auf rund 700 000 Franken, woraus Gesamtkosten von maximal rund 1,5 Millionen Franken entstehen. «Geplant sind unter diesem Kostenrahmen ein Hauptblock sowie drei weitere Boulderblöcke mit verschiedensten und unterschiedlich schwierigen Boulder-Problemen», sagt Patrick Hess. Damit wird die neue Boulderhalle auch über die Kantonsgrenzen hinaus Anziehungsrkaft haben und ist zudem geeignet für Wettkämpfe oder gar Schweizer Meisterschaften.

«Wir müssen im Glarnerland Angebote bündeln, um stark nach aussen auftreten zu können», sagt Hess im Namen des Teams. Die Kletterhalle der lintharena, die stetig wachsende Besucherzahlen zu verzeichnen hat, müsse weiter gestärkt und das Glarnerland als Kletter-Mekka – «mit auch tollen Outdoor-Kletterrouten und Bouldergebieten» – noch bekannter werden. «Die neue Boulderhalle tut genau dies», betont Hess. Sie soll auch neue Besucher ins Glarnerland bringen. Und das Tor ins Kletterland Glarnerland – mit ihrem Standort nahe des Autobahnzubringers – weiter öffnen.

Indoor-Surf-Anlage kommt nicht


Die private Interessengemeinschaft «Die Welle» hat während rund 4 Jahren an einem vielversprechenden Projekt zur Realisierung einer Indoor-Surf-Anlage ebenfalls auf dem Areal der lintharena sgu gearbeitet. Wie die IG nun mitteilt, ist die Finanzierung dieses Vorhabens bis zum 31.10.2014 nicht zustande gekommen. An diesem Datum lief die entsprechende Standortoption aus.