Eine Suppe hinter den Klostermauern

Vielleicht war der vergangene Samstag einer der letzten Schlechtwettertage in diesem Sommer, denn schliesslich wurde gleichentags der Bögg in Heiden den Flammen geopfert. Da sich die Wolken am Himmel bereits am Vormittag dunkel zusammenzogen und von herannahenden Stürmen erzählten, schenkten die Verantwortlichen die Klostersuppe für einmal im Innern des Klosters aus.



Für einmal traf man sich im Speisesaal.j (Bilder: zvg)
Für einmal traf man sich im Speisesaal.j (Bilder: zvg)

Einst wurde die Suppe für arme Klosterschüler von den Kapuzinern ins Leben gerufen und jeweils mittags an der Klosterpforte ausgeschenkt. Heute wird einmal im Jahr, nach einem festlichen Gottesdienst zu Ehren des Hl. Antonius, dazu eingeladen. Der heilige Antonius, «der Finder verlorener Sachen», trat 1220 in den Franziskanerorden ein, wirkte als begnadeter Redner und wird angerufen bei verlorengegangenen Sachen.

Wenn das Wetter mitspielt, treffen sich die Gläubigen anschliessend auf der Klosterterrasse, dieses Jahr wurde der Anlass kurzerhand in den Speisesaal des Klosters verschoben. Matthias Käser, der mit viel Kreativität und Leidenschaft für die Klosterküche zuständig ist, kochte im Voraus eine «chüschtige», nahrhafte Gerstensuppe, die begeisterte Abnehmer fand. Nebst der Mahlzeit und einem guten Getränk genossen die Anwesenden das Zusammensein mit Freunden und Bekannten.

Die anschliessend angebotenen Führungen durchs Kloster fanden regen Anklang und liessen den Teilnehmenden eintauchen in die Welt des klösterlichen Lebens.