Eine Weltmeisterin zu Gast in Näfels

Die Boulder-Weltmeisterin von 2016, Petra Klingler, fesselte am Mittwochabend in Näfels ein zahlreiches Publikum mit ihren Erlebnissen rund ums Bouldern und ihrem gewonnenen Weltmeistertitel.



Weltmeisterin Petra Klingler bei ihrem Vortrag. (Bilder: a.lombardi) Für ihren Vortrag erhielt Klingler auch Blumenstrauss und Geschenkgutschein überreicht. Die Weltmeisterin zusammen mit ihren Eltern Christof und Regula Klingler. Am Schluss des Abends durfte die Weltmeisterin auch zahlreiche Autogramme geben.
Weltmeisterin Petra Klingler bei ihrem Vortrag. (Bilder: a.lombardi) Für ihren Vortrag erhielt Klingler auch Blumenstrauss und Geschenkgutschein überreicht. Die Weltmeisterin zusammen mit ihren Eltern Christof und Regula Klingler. Am Schluss des Abends durfte die Weltmeisterin auch zahlreiche Autogramme geben.

Schon als Kind habe sie mit Klettern begonnen, erzählte die 25-jährige Weltmeisterin Petra Klingler an ihrem Vortag in der lintharena vom vergangenen Mittwochabend. Sie sei sozusagen ins Klettern hineingeboren worden, denn schon ihr Grossvater und Vater hätten geklettert. Mit den Eltern war sie oft in den Bergen und hat erste Kletterversuche am Brüggler unternommen. Mit etwas über zehn Jahren hat sie erste Wettkämpfe in Hallen bestritten, entdeckte nach und nach den Wettkampfsport und wurde ins Regionalkader Zürich aufgenommen. Mit der Jugendnationalmannschaft unternahm sie sodann erste internationale Wettkämpfe. Mit 16 Jahren schliesslich hat sie sich auf Bouldern spezialisiert. «Am Bouldern fasziniert mich die Vielfältigkeit der Bewegungen», erklärte sie.

Intensive Vorbereitung auf die WM

Nach intensivem speziellen Kraft- und Fingerkrafttraining, Hangen, Zugübungen, aber auch mit Ausgleichstraining wie Dehnen oder Joggen bereitete sie sich auf die WM vor. Und an der Climbing World Championship in Paris gelang ihr im September 2016 das Unglaubliche: Sie holte sich die Goldmedaille. Mit dem Weltmeistertitel im Bouldern schrieb Petra Klingler, die sich gegen die Japanerinnen Miho Nonaka und Akyio Noguchi durchsetzte, Schweizer Sportgeschichte, hatte doch bisher keine Schweizerin den Sprung in den Boulder-Final geschafft.

Neben dem Studium gehört heute der Sport zu ihrem Alltag. Sie trainiert täglich zweimal morgens und abends, total 25 Stunden in der Woche. «Aber neben dem Training ist auch Regeneration und Abschalten wichtig», sagte die Weltmeisterin. Ebenso wichtig für persönliche Erfolge sei zudem ein gutes Umfeld.

Olympiateilnahme wird überlegt

Nach einer Pause gab Klingler auch viele Tipps ab, wie man mit Rückschlägen oder Verletzungen umgehen soll. Man müsse positiv denken, an die eigenen Möglichkeiten glauben und das Beste daraus machen. Es brauche ein starkes Selbstvertrauen und mentale Vorbereitung.

In drei Jahren wird Bouldern/Sportklettern bei den Olympischen Spielen in Tokio seine Olympia-Premiere erleben. Die genauen Richtlinien des Olympia-Wettkampfs 2020 sind zurzeit allerdings noch nicht geklärt. Es sei vorläufig noch ein Traum, sagte Klingler nach ihren Zukunftsplänen gefragt. Sie sei nicht abgeneigt, eine Teilnahme genauer zu prüfen. Oliver Galliker, Geschäftsführer, überreichte Klingler ein Sportabonnement für die lintharena. Der sehr gut besuchte Abend in Näfels, es mussten zahlreiche zusätzliche Stühle herbeigeschafft werden, moderierte Chrigel Landolt, Präsident Verein Kletteranlagen Linthgebiet/Vertical Glarnerland. Zur Überraschung konnte er den Anwesenden auch noch Sina Götz, Jugendweltmeisterin und Vize-Jugendweltmeisterin im Eisklettern präsentieren.