Eine wunderbare Gelegenheit, gemeinsame Erlebnisse in Erinnerung zu rufen

Eine muntere Schar von 145 Glarner Turnveteranen traf sich im GH Ennenda zur ruhig und sachlich verlaufenen, 84. Jahrestagung. Der neue Obmann Jack Schneider führte souverän durch die Tagung, bei welcher die elf Traktanden diskussionslos passierten. Für die Organisation zeichnete die Ortsgruppe Ennenda unter der Leitung von Obmann This Knobel verantwortlich, während der Glarner Militärtrompeterverein mit seinen Vorträgen den musikalischen Rahmen bildete.



Die fünfköpfige Obmannschaft der Glarner Turnveteranen (Bilder: willi baumgartner)
Die fünfköpfige Obmannschaft der Glarner Turnveteranen (Bilder: willi baumgartner)

Die Glarner Turnveteranen sind eine eigenständige Organisation und schliessen die Turner ab dem 50. Altersjahr zusammen. In zurzeit 13 örtlichen Gruppen mit knapp über 400 Mitgliedern (im Jahre 2017 noch 460) finden verschiedene Aktivitäten, Ausflüge, Wanderungen usw. statt. Für Turnveteranen ist eine sportliche Leistung nicht mehr wichtig. Vielmehr ist es die Pflege der Kameradschaft, das gemütliche Zusammensein oder der Austausch unter Gleichgesinnten.

Statutarische Geschäfte

Der informative Jahresbericht des Obmannes, der Kassabericht von Ruedi Jakober wie auch der Revisorenbericht und das Budget für das Jahr 2026 wurden einstimmig genehmigt. Der Mitgliederbeitrag wird wie bisher bei Fr. 10.– belassen. Ebenfalls einstimmig genehmigt wurde das Protokoll der 83. Jahrestagung 2024 in Schwanden. Die Obmannschaft um Jack Schneider, Köbi Schnyder (Vize-Obmann), Willy Bissig (Etatführer), Ruedi Jakober (Kassier) und Köbi Kamm (Protokollführer) nahm die «Wahlhürde» problemlos und wurde ebenso einstimmig für ein weiteres Jahr bestätigt wie die Revisoren Andy Flury und Rony Leuzinger. Das Jahresprogramm sieht wieder ein Jassturnier sowie einen Sommeranlass mit leichter Wanderung vor. Und für das dritte Quartal ist dann ein Ausflug ins Muotathal (inkl. Wetterschmöcker) geplant. Zur nächsten Jahrestagung sind die Turnveteranen 2026 in Bilten zu Gast.

Ehrung der verstorbenen Turnkameraden

«Was für die Verstorbenen manchmal die Erlösung von ihren Leiden und Gebrechen gewesen ist, ist für die Zurückbleibenden ein schmerzlicher Verlust, der in seiner Endgültigkeit alle vor vollendete Tatsachen stellt. Umso schlimmer ist es, wenn ein geliebter Mensch plötzlich und unverhofft und vielleicht auch viel zu früh aus dem Leben gerissen wird. Wir können all das nicht beeinflussen und sollten dankbar sein, wenn es uns gut geht und wir das Leben ohne allzu grosse Wehwehchen geniessen können», so Jack Schneider in seinen Worten zur schlichten Ehrung der Verstorbenen. Auch im verflossenen Jahr musste von sieben verdienten Turnkollegen für immer Abschied genommen werden. Darunter mit Werner Rhyner und Ernst Disch auch zwei verdiente, ehemalige Obmannschafts-Mitglieder. Auch dieses Mal wurde als Symbol der Verbundenheit für jeden Verstorbenen eine rote Rose in eine Vase gestellt.

Ehre, wem Ehre gebührt

Viele Geschichten und Erlebnisse könnten die traditionsgemäss Geehrten (75- und 80-jährigen) und die Ehrenveteranen (Jahrgang 1944 und älter) erzählen, welche sich von den beiden Ehrendamen Nadine Birchler und Fiona Noser das wohlverdiente Glas Wein überreichen liessen.

Als abtretende Obmänner durften Ernst Corra (Ortsgruppe Oberurnen) und Ueli Wild (Ortsgruppe Netstal) für ihren grossen Einsatz ein Präsent in Empfang nehmen.

Dass Turnen bis ins hohe Alter ein Jungbrunnen ist, zeigt der 98-jährige jährige Fritz Steiner aus Bilten, welcher als Tagungsältester einmal mehr besonders geehrt werden konnte.

Dankesworte und Grussbotschaften

«In Zeiten knapper Mittel und steigender Anforderungen wird das ehrenamtliche Engagement und ein aktives Vereinsleben noch bedeutender. In der Gemeinde Glarus sind das aktuell über 100 Vereinseinträge. Egal ob vom Turnen über die Musik, vom Brauchtum bis zur Kultur, vom Sozialen bis zum Sport. Diese Vielfallt ist nicht selbstverständlich und zeigt, dass auf miteinander statt nebeneinander gesetzt wird», so Andrea Trummer, Vizepräsidentin Gemeinde Glarus.

Landammann Kaspar Becker verwies in seinen Worten, dass sich die Gesellschaft immer und immer wieder verändert. Diese grosse Herausforderung haben bereits die Gründer der Glarner Turnveteranen mitten im Zweiten Weltkrieg mit Zuversicht und dem Glauben an die Zukunft angenommen. Darum ist es gerade in dieser Zeit wichtig, die Vereinskultur zu erhalten und sie immer wieder weiterzugegeben.

«Turner ist man ein Leben lang, Turnen bewegt – in allen Altersgruppen», so der im November als langjähriger und sehr engagierter Präsident des GLKTV abtretenden Marcel Bösch. Auch er verwies auf die ehrenamtliche Tätigkeit von jung bis alt und den Erhalt dieser Werte.

Das obligatorische Turnerlied leitet dann zum gemütlichen Teil mit Darbietungen der Rhythmischen Gymnastikgruppe Glarnerland, unter der Leitung von Stephanie Blunschi und Ilaria Morciano, und zum Nachtessen über.