Einheimische Künstler – internationale Themen

Die fünfte Durchführung der Sommerbühne neigt sich an diesem Wochenende dem Ende entgegen. Während gut einer Woche lockte die Mischung aus Konzerten einheimischer Bands und anspruchsvollen Filmen zahlreiche Glarner, aber auch Touristen in den Volksgarten in Glarus.



Impressionen von der fünften Sommerbühne im Volksgarten. (Bilder: Jürg Huber)
Impressionen von der fünften Sommerbühne im Volksgarten. (Bilder: Jürg Huber)

Auch wenn noch zwei Abende ausstehen, so kann das Fazit vom Organisator GlarusService nur ein positives sein. Obwohl das Wetter nicht immer ganz mitgespielt hatte, versammelten sich trotzdem seit dem letzten Montag zahlreiche Glarner, aber auch Touristen im Volksgarten, um zu sehen, was auf der Sommerbühne geschieht. Und dies war immer eine gelungene Mischung aus Einheimischem und Internationalem. Der Auftakt machte jeweils eine einheimische Musikformation, bevor anschliessend ein Film gezeigt wurde. Abwechslung war auch in diesem Jahr Trumpf: So stand der Männerchor Glarus, das Akkordeon-Orchester Glarus, die Blaskapelle Glarnerland, die Powerband «No Limits», die «Little Big Band» und weitere Formationen mehr auf der Bühne. Während die Musiker also mehrheitlich bis fast gänzlich aus den Glarner Gefilden kamen, entführten die anschliessenden Filme die Zuschauer in die ganze Welt. Ob in den hohen Norden mit dem norwegischen Film «Nord», in den Wilden Westen mit «No more smoke signals» oder in das archaische Zentralasien mit «Pure Coolness». Am Mittwoch war die Mischung sogar beim Film gegeben. Die Dokumentation «Buonas Dias, Segiuemos en Guerra» handelte von der Kriminalität in Guatemala, Regie führte dabei die Glarnerin Anita Blumer, deren Film «Jack V. Koby» bereits im letzten Jahr im Volksgarten gezeigt wurde. Der diesjährige Film zeigte anhand des realen Falles einer Kindsentführung und -ermordung wie die Mühlen der Justiz im zentralamerikanischen Staat rollen oder eben nicht. Von hundert Tötungsdelikten kommen nur rund drei vor ein Gericht. Da ist es zwar verständlich, aber nicht weniger erschütternd, dass die Bevölkerung teilweise zu drastischer Selbstjustiz greifen. Die junge Regisseurin war am Dienstag auch selbst anwesend und beantwortete Fragen zu diesem, aber auch zu ihrem neuen Film, ihren ersten Spielfilm. Blumer konnte die Dreharbeiten in dieser Woche abschliessen. Bis zur Vorführung dauert es aber wohl sicher noch ein Jahr. Und wer weiss, vielleicht ist der Spielfilm in ein paar Jahren auch wieder auf der Sommerbühne zu sehen.

Keinen Film, dafür Musik «satt» steht heute Samstag mit «Joey Leber», «Grilled Elephant» und «Reload4» auf dem Programm. Und einen weiteren Farbtupfer in den sowieso bunten Anlass bietet der Thailändische Verein am Sonntag ab 16.00 Uhr. Ab dann bietet er kulinarische und kulturelle Köstlichkeiten aus Südostasien. Ab 17.30 Uhr gibt es mit «Glarisli» eine Sommerbühnen-Premiere. Zum ersten Mal gibt es dann ein Theater zu sehen, besser gesagt ein Kindertheater. Der Abschluss der fünften Sommerbühne macht dann am Sonntagabend der Film «Unser Garten Eden». Eine Dokumentation über Schrebergärtner im Bottigenmoos.