Einhellige Bekundung zum Flugplatz

Dass die Gemeinde Glarus Nord den Flugplatz Mollis übernehmen soll, wurde an der Gemeindeversammlung von letztem Freitag nicht angezweifelt. In der langen Debatte wurde nur die Frage nach dem Wann und Wie diskutiert.



Würdiger Rahmen: Die Gemeindeversammlung Glarus Nord fand unter freiem Himmel im Freulergarten statt. (Bild: jhuber)
Würdiger Rahmen: Die Gemeindeversammlung Glarus Nord fand unter freiem Himmel im Freulergarten statt. (Bild: jhuber)

Die Gemeindeversammlung von Glarus Nord hat mit grossheitlichem Mehr dem Antrag des Gemeinderates zum Kauf des Flugplatzes Mollis für 1,4 Millionen Franken und den Kredit für die Projektgruppe für 400 000 Franken bewilligt. Bis die blauen Stimmkarten in den Näfelser Nachthimmel gestreckt werden durften, dauerte es fast eine ganze Stunde. So lange wurde nämlich über das Eintreten zu diesem Geschäft debattiert. Der Grundsatzentscheid, ob die Gemeinde den Flugplatz übernehmen soll oder nicht, wurde dabei nicht infrage gestellt. Im Rückweisungsantrag von René Brandenberger wurde mehr die Eile zum Kauf und der Mangel an Informationen zur künftigen Führung als zivilen Flugplatz kritisiert. Unterstützung fand der Antrag von Peter Müller und Hans Peter Hauser, welcher auf die Problematik des bäuerlichen Landrechts hinwies. Spezifisch für die Parzellen, welche für die Ansiedlung weiterer aviatiknahen Unternehmen vorgesehen sind. Der Tenor der Rückweiser war, dass man nicht «die Katze im Sack» kaufen wolle, zumal das Vorverkaufsrecht der Gemeinde bis ins Jahr 2019 gültig ist. Gemeindepräsident Martin Laupper sprach zuvor von einer einmaligen, historischen Chance, welche sich hiermit für die Gemeinde bietet. «Ihre heutige Zustimmung ist ein wichtiges und grosses Zeichen.» Dass die Gemeinde die Fläche von 390 000 Quadratmetern für den Preis von nur 1,4 Millionen Franken erwerben könne, sei aber an Bedingungen vonseiten des Kantons, der Eidgenossenschaft und der Gemeinde Glarus geknüpft. «Die Bedingungen - zum Beispiel der weitere Betrieb des Flugplatzes – sind aber alles Sachen, die auch Glarus Nord wollen. An diesem Geschäft gibt es keinen Haken.» Ähnlich sprach auch die frisch gewählte Parlamentspräsidentin Katja Weibel. Sie legte dabei die Gedanken des Parlaments dar, welches auch ein bisschen vom Tempo überrascht wurde. Durch die Bedingung, dass das Parlament bei der Ausarbeitung des Nutzungsreglements sowie der Vergabe der Lizenz ein Mitbestimmungsrecht hat, gebe man die Kontrolle über die Zukunft des Flugplatzes nicht ab. Dass man nicht bis zum Ablauf des Vorverkaufsrechts warten solle, meinte dazu Ernst Streiff: «Sie geben der Eidgenossenschaft nur Zeit, andere Lösungen für das Land zu suchen.» Momentan seien gerade neue Zentren für Flüchtlinge und Asylanten in der Abklärung. Ebenfalls für den Antrag des Gemeinderats sprachen sich weiter Beat Oswald im Namen der FDP Glarus Nord und Peter Rothlin im Namen der SVP aus. «Über den Kauf des Flugplatzes sind wir uns alle einig», stellte Christoph Zürrer zu Beginn seines Votums fest. «Was den einen fehlt, sind nur ein paar weitere Informationen.» Aus diesem Grund stellte er einen Teilrückweisungsantrag. Der Kauf des Flugplatzes sollte dabei verschoben werden, die Projektgruppe mit den nötigen Geldern jedoch ausgestattet werden, damit hier genauere Vorstellungen und Pläne ausgearbeitet werden können. Der Souverän von Glarus Nord, rund 400 Stimmberechtigte, die sich im Freulergarten eingefunden haben, wollte aber gleich an diesem Abend Nägel mit Köpfen machen. Grossmehrheitlich stimmten sie für Eintreten und allen Anträgen des Gemeinderates zu.

Die ersten Rechnungen der Gemeinde, der Technischen Betriebe und der Alters- und Pflegeheime gaben im Anschluss keinen Anlass zur Diskussion und wurden einstimmig genehmigt. Die erste Gemeindeversammlung von Glarus Nord unter freiem Himmel endete mit dem Einlösen eines Geburtstagsgeschenks. Die glarnerSach hatte zur Gründung der neuen Gemeinde jeweils einen Abend «Speis und Trank» geschenkt. Bei einer feinen Weisswurst und einem kühlen Glas Bier wurde noch über die Zukunft des Flugplatzes diskutiert, bei manchen dürfte dabei aber das Resultat des Spiels Deutschland-Griechenland mehr im Zentrum gestanden haben. Der kalten Jahreszeit entsprechend findet die nächste Gemeindeversammlung vom 29. November wieder unter Dach in der lintharena statt.