150 Jahre Glarner Kunstverein

Es ist ein Jubiläum, das ohne grosse Aktivitäten gefeiert wird, das aber mit stark Beachtenswertem verbunden und von der interessierten Öffentlichkeit mit sympathisch spürbarer, verdient hoher Anteilnahme honoriert worden ist. Äusseres Zeichen ist die umfassende Renovation des Kunsthauses in Teilen der Jahre 2018/19. Von deren Ergebnissen – so Kaspar Marti, amtierender Präsident des Kunstvereins – habe man kaum Notiz genommen.



Das Kunsthaus Glarus
Das Kunsthaus Glarus

Dazu kommen betriebliche Änderungen, die sich positiv auf die Zahl der Besuchenden ausgewirkt hat. Anlässlich der gut besuchten Hauptversammlung wurde auf vieles hingewiesen. Angeboten waren nach der Behandlung von statutarisch Vorgegebenem ein kurzes Gespräch zu verschiedenen Zeiten der «Kunsthaus-Geschichte» und das Verweilen bei kulinarisch Reichhaltigem samt gemütlichem Gedankenaustausch.

Selbstverständlich wurde den bekannten Sicherheitsregeln gebührend Beachtung geschenkt. Covid-19-bedingt, musste die wie gewohnt terminierte HV verschoben werden, was sich aber auf die Zahl der Besuchenden nicht negativ auswirkte. Kaspar Marti konnte auf durchwegs Erfreuliches – mit grosser Arbeitsbelastung Verbundenes – hinweisen. Die Umbauphase war alles andere als eine Zeit des Ausruhens. Es liefen zahllose Gespräche betreffend Baulichem mit Raoul Sigl und Max Fink (Conen Sigl Architekten), wegen Brandschutzmassnahmen, Denkmalschutz und dem Bereich Vogelschutz-Massnahmen (Kompromisslösung noch ausstehend), und es schlossen die Vorbereitungen zu den Eröffnungsanlässen an. Dieses Programm dauerte bis Ende Februar. Es handelte sich um nationale und internationale Ausstellungen mit zeitgenössischer Kunst und anderem. Die Direktorin des Kunsthauses, Judith Welter, stellte eine Ausstellung mit dem New Yorker Fotografen Sam Pulitzer und – parallel dazu – eine Sammlungspräsentation an den Wiederbeginn. Im Januar war das Begegnen mit Werken von Walcher und Martin Stützle zu deren Besuch in Grönland (Gletscherschwund und Klimawandel, Aufenthalt mit Wissenschaftlern, Wirtschaftsvertretern und Diplomaten) unter dem Titel «Des Gletschers Kern» angeboten. Das neue Schaudepot ist erfreulich frequentiert. Es bietet Einblicke in die eigene Sammlung an und kann nach entsprechender Voranmeldung besucht werden.

Statutarisches

Kaspar Marti ist der 11. Präsident des seit 150 Jahren bestehenden und 600 Mitglieder umfassenden Kunstvereins. Es war für ihn selbstverständlich, dass er auch den Mitverantwortlichen des Vorstandes und des Betrieblichen mit Stefan Wagner (Technik) mit viel Wertschätzung dankte.

Seit das Kunsthaus neu ab 12.00 Uhr geöffnet ist, hat sich die Zahl der Besuchenden deutlich gesteigert. Werner Kälin und Silvia Orthwein-Erhard und Christina Fuchs-Kubli (seit April 2016 im Vorstand) wurden verabschiedet. Anna Heinimann ist seit März dieses Jahres Verantwortliche der Administration. Für die Buchhaltung ist Jolanda Menzi zuständig. Ane Gruber hat sich in die Kunstvermittlung bereits im vergangenen Jahr eingearbeitet. Otto Bronnen wirkte bis Mitte dieses Jahres als kuratorischer Assistent. An der Kasse wird man von Simone Marti, Dan Zubler oder Karin Stucki empfangen.

Neue Vorstandsmitglieder wurden (neben Susanne Jenny, Fred Jaumann Lando Rossmaier und Katja Weibel) Claudio Landolt (Radiojournalist, Musiker) und Bernadette Meli (Personalleiterin im Kantonsspital Glarus). Spontan meldete sich zudem Nadine Spielmann als Vorstandsmitglied.

Seit dreiviertel Jahren ist das Kunsthaus wie «neu belebt». Besuchende meinen, dass man von der umfassenden Sanierung kaum etwas sehe. Und das sei ein gutes Kompliment, so Kaspar Marti. Zwischenzeitlich sei der Betrieb mit dem Güterschuppen Glarus (er ist ebenfalls im Besitz des Kunsthauses) und dem Freulerpalast möglich gewesen.

Judith Welter, Direktorin, kann ihr Pensum um 10 auf neu 60 Prozent ausweiten, was angesichts der gestiegenen Herausforderungen und Erwartungen verständlich ist.
Sie wies mit ihren Ausführungen auf die verschiedenen Ausstellungen hin. Einiges, Wesentliches stand auch im Zeichen der Sammlungen. Dank Vor- und Aufarbeitung und Digitalisierung der Dokumentation konnte ein bedeutender Teil auf der Webseite zugänglich gemacht werden.
Erfreulich zahlreiche Institutionen, Stiftungen, Gemeinden und Gönner unterstützen die Arbeit des Kunsthauses (Ausstellungen, Betrieb) in erfreulich grosszügiger Weise. Ihnen wurde mit viel Anerkennung gedankt.
Arbeiten am Leitbild waren aus zeitlichen Gründen nicht möglich. Kaspar Marti sprach zu Finanziellem. Die Revisorinnen Priska Geyer und Maya Schiesser äusserten sich zur Jahresrechnung positiv. Sie empfahlen Annahme. Dem wurde gerne Folge geleistet.
Die Sanierung des Kunsthauses, so Kaspar Marti, sei innerhalb des geplanten Kostenrahmens, auch wenn beispielsweise feuerpolizeiliche Massnahmen einen Mehraufwand von Fr. 300 000.- bedingt hätten.
Seit 1998 sind die Mitgliederbeiträge unverändert. Der Erhöhung von Fr. 70.- für Einzelmitglieder (bisher Fr. 50.-), Fr.100.- für Doppelmitglieder (einst Fr. 75.-) und Fr.180.- für Kollektivmitglieder (früher Fr. 150.-) und Fr. 30.-(ermässigter Beitrag) wurde zugestimmt.

Zur Kenntnis genommen wurde das Budget 2020.
Eine geringfügige Änderung betraf die Statuten (Zweckbestimmung ohne kommerzielle und Selbsthilfezwecke) und den Passus «Auflösung».
Die Limite für Bilderverkäufe wird bei Fr. 20 000.- belassen.