Die Bündner Theatergruppe MiMe (Mit-Menschen) wagt sich als Improvisationsensemble in ihrer neusten Produktion an die Interpretation von Jules Vernes „In 80 Tagen um die Welt“ – und reüssiert dabei unter der Leitung von Brigitta Gamm auf beeindruckende Weise.
Vernes Roman scheint prädestiniert dafür, von MiMe umgesetzt zu werden. Der Held der Geschichte, Phileas Fogg, teilt mit manchen der Darsteller ein ähnliches Schicksal. Er steht am Rande der Gesellschaft und wird nicht ernst genommen von den „Normalen“. Sie erklären ihn für verrückt und halten seine Idee für undurchführbar.
Die MiMe-Aufführung am Sonntag zeigte auf berührende Art und Weise, dass auch Menschen mit Behinderungen Fähigkeiten wie Konzentration, Durchsetzungsvermögen und Ausdauer besitzen. Wobei sich wahrscheinlich insgeheim so mancher Nichtbehinderte eine solche Bühnenpräsenz und unbeschwertes Auftreten wünschte, wie sie im Schützenhaus von diesem ungewöhnlichen Ensemble an den Tag gelegt wurden.
Entstanden ist ein poetisches und witziges Stück, das die Zuschauer auf eine ungewöhnliche Reise mitnimmt und einen Einblick in eine andere Welt gewährt. In die Welt von Jules Vernes Abenteurer, aber auch in die Welt von fantasievollen Menschen jenseits der Norm.
Einmal rund um die Welt
Die Erkundung neuer Gefilde stand am Sonntagabend im Schützenhaus in Glarus auf dem Programm. Die Theatergruppe MiMe der Pro Infirmis Graubünden mit ihren Darstellern und Darstellerinnen mit und ohne Behinderungen führte Jules Vernes „In 80 Tagen um die Welt“ auf.
Die Reise führt auch nach Russland: Die Gruppe MiMe brachte im Schützenhaus in Glarus einen kompletten Jules-Verne-Roman auf die Bühne. (Bild: ddeplazes).