Die Netto-Produktion an Elektrizität ohne Pumpbetrieb betrug im Jahre 2011 im Kanton Glarus 846 Millionen Kilowattstunden oder 846 Gigawattstunden (GWh). Gegenüber dem Vorjahr ergab sich eine Abnahme um 3,9 Prozent. Diese Abnahme ist auf das ausserordentlich niederschlagsarme Jahr 2011 mit einem schneearmen Winter 2010/11, einem trockenen Frühling und Herbst 2011 zurückzuführen. In einzelnen Einzugsgebieten wurde ein Niederschlagsdefizit von 25 Prozent gegenüber einem Durchschnittsjahr verzeichnet. Gegenüber dem Durchschnitt der Produktion zwischen 2001 und 2010 ergab sich sogar eine Abnahme von 7 Prozent.
Bei den einzelnen Kraftwerktypen hat sich die Produktion zwischen 2010 und 2011 ganz unterschiedlich entwickelt: Das Kraftwerk Linth-Limmern konnte die Produktion trotz Wasserarmut gegenüber dem Vorjahr um 19 GWh steigern, weil die Zentrale Linthal und Hintersand ungehindert produzieren konnte. Die Kraftwerke mit einer Leistung von 10 bis 100 MW verzeichneten einen Rückgang um 61 GWh, der vor allem auf die Wasserarmut zurückzuführen war. In der Leistungsklasse von 1 bis 10 MW wurde eine Zunahme um 7 GWh verzeichnet, weil sich die vorjährigen Kapazitätsvergrösserungen beim Kraftwerk Obersee und am Brummbach nun auswirkten. Bei den kleineren Kraftwerken mit einer Leistung zwischen 0,3 und 1 MW sank die Produktion um 6 GWh, weil verschiedene Kraftwerke wegen Umbauarbeiten ganz oder teilweise stillgelegt wurden. Die KVA konnte ihre Produktion um 5 GWh erhöhen.
Im Bereich der Fotovoltaik wurden im Jahre 2011 insgesamt 25 neue Anlagen (bisher 49 Anlagen) mit einer Leistung von 230 kW (bisherige Leistung 220 kW) in Betrieb genommen. Damit verdoppelte sich die Produktion auf etwa 500 000 kWh pro Jahr. Bei der Fotovoltaik war damit ein eigentlicher erfreulicher Boom zu verzeichnen. In den Ortschaften Näfels, Mollis und Niederurnen wird am meisten Sonnenstrom produziert.
Im Jahre 2011 wurden drei erneuerte Wasserkraftwerke in Betrieb genommen: Das Kraftwerke der Ziegelbrücke Energie am Rautibach mit einer erwarteten Produktion von etwa 2,6 GWh, das Kraftwerk der Walzmühle Ennenda mit einer Produktionserwartung von etwa 2,2 GWh und das Kraftwerk am Luchsingerbach mit einer Produktion von etwa 0,25 GWh. In Linthal, Haslen und Engi sind Kraftwerkerneuerungen zurzeit im Bau.
Elektrizitätsproduktion im Kanton Glarus im Jahre 2011 leicht gesunken
Im Kanton Glarus wird netto gut doppelt so viel Elektrizität produziert wie verbraucht wird. Die Produktion stammt überwiegend aus der Wasserkraft (90 %) und aus der Kehrichtverbrennung (10 %). Biogas (0,18 %), Fotovoltaik (0,06 %), Gravitation (0,02 %) und Blockheizkraftwerke liefern kleinere Anteile.
Im Jahre 2011 wurden drei erneuerte Kraftwerke in Betrieb genommen. Eines davon war das Kraftwerk der Ökostrom Walzmühle AG in Ennenda/Glarus. (Bild: zvg)