Elementares, aber trotzdem gutes Jahr für die glarnerSach

Das Jahr 2021 war im Bereich Schaden geprägt durch Sturm und Hagel. Trotz der vielen in diesem Bereich eingegangenen Schäden konnte die Leitung der glarnerSach an der heutigen Pressekonferenz eine positive Bilanz über das vergangene Jahr ziehen und sieht das Unternehmen auch für die Zukunft sehr gut aufgestellt.



Elementares, aber trotzdem gutes Jahr für die glarnerSach

«Nach dem extremen Feuerschadenvorjahr waren die Schadenfachleute dieses Mal im Elementarbereich gefordert», erklärte Hansueli Leisinger, Vorsitzender der Geschäftsleitung, an der Bilanzpressekonferenz der glarnerSach am Montag. So hatte die glarnerSach, wie viele Versicherer in der Schweiz und auch Teilen von Europa mit den Auswirkungen von heftigen Elementarereignissen zu kämpfen. «Allein das Sturm- und Hagelereignis vom 26. Juli verursachte der glarnerSach rund 800 Schadensfälle.» Zu Jahresende standen fast 1800 Fälle zu Buche, der Durchschnitt liegt bei 1300 Fällen. Summenmässig resultierten zwei Millionen Franken Feuerschäden, 4,6 Millionen Franken Elementarschäden und 1,7 Millionen Franken übrige Schäden. Mit verschiedenen organisatorischen Massnahmen sowie vorbereiteten Szenarien konnten dabei zeitliche Verzögerungen in der Schadenbearbeitung in Grenzen gehalten werden. Das Ereignis bildete praktisch auch den Abschluss einer schweizweiten Serie von Elementarereignissen. 45 000 Blitzentladungen am 28. Juni, Hagelkörner mit einem Durchmessen bis 10 cm sowie Überschwemmungen und Murgänge verursachten in der Schweiz Elementarschäden von rund 2 Milliarden Franken. Somit sei das Glarnerland im Vergleich zur übrigen Schweiz mit einem blauen Auge davongekommen, erklärte Leisinger weiter.

Konzentration auf personenrelevante Gebäude

Im Rahmen des Baubewilligungsverfahrens wurden 598 Baugesuche beurteilt und in 292 Fällen Auflagen verfügt. Auch die entsprechenden Bauabnahmen konnten fristgerecht durchgeführt werden. «Wegen der Einschränkungen durch die Covid-Pandemie konnten jedoch nicht alle anfallenden periodischen Brandschutzkontrollen vorgenommen werden, weshalb das Augenmerk auf die personenrelevanten Gebäudekategorien wie Beherbergungsbetriebe und Heime gelegt wurde», führte Jürg Stadler, Bereichsleiter Sichern, aus. 

Umsetzung NOVA

Das Feuerwehrinspektorat konnte mittels Inspektionen, Kontrollen und anlässlich von Einsätzen einmal mehr feststellen, dass die Glarner Feuerwehren trotz Corona jederzeit einsatzfähig waren. «Alle Feuerwehren weisen einen sehr guten Ausbildungsstand auf und es bestehen weiterhin keine Bestandsprobleme.» Das von den drei Gemeinden und dem Verwaltungsrat der glarnerSach in Auftrag gegebene Projekt zur Sicherstellung der Feuerwehrfinanzierung befindet sich in Umsetzung. Erfreut darf festgestellt werden, dass die Feuerwehrleute bis in das oberste Kader die Ziele von NOVA mittragen und bereits in der täglichen Feuerwehrarbeit umsetzen. Behutsam und mit dem nötigen Fingerspitzengefühl werden nun sensible Themen wie Personal-, Fahrzeug- und Materialbestand angegangen.

Schätzer als Schadensermittler

«Mit lediglich 2000 durchgeführten Gebäudeschätzungen wurde die Zielsetzung um rund 25 Prozent verfehlt», führt Marco Rimini, Bereichsleiter Versichern, zum Ergebnis der Versicherung im Monopol aus. Die Gründe dafür liegen einerseits in der pandemiebedingt vorübergehend eingestellten Schätzungstätigkeit, andererseits im Abzug von mehreren Gebäudeschätzern für den Einsatz in der Schadenermittlung. Trotz hoher Schadenbelastung von rund 5,4 Millionen Franken, aber dank der guten Kapitalerträge konnten die Rückstellungen für Risiken in den Kapitalanlagen (0,7 Mio.) und für versicherungstechnische Rückstellungen (4,3 Mio.) vollständig gebildet werden. Das leicht negative Gesamtergebnis von minus 232 000 Franken entspricht der strategischen Ausrichtung und bestätigt im Wesentlichen die Entscheidung zur durchschnittlichen Prämiensenkung von 30 Prozent auf das Geschäftsjahr 2020.

Versicherung im Wettbewerb auf Zielkurs

«Die verdiente Prämie konnte, trotz anspruchsvollem Markt, um 4,1 Prozent gesteigert werden. Damit befindet sich der Versicherungsbereich auf strategischem Zielkurs von 16 Prozent für die Periode 2018–2022.» Die hohen Schäden von fast drei Millionen Franken, zusammen mit dem guten Ergebnis auf Kapitalanlagen sowie der Auflösung von zweckgebundenen Rückstellung haben alle nötigen Rückstellungen ermöglicht und führen zu einem Jahresgewinn von knapp 2,5 Millionen Franken Daraus resultiert eine Gewinnablieferung an den Kanton Glarus von 0,514 Millionen Franken.

«Das erfreuliche Wachstum widerspiegelt die Bedeutung der glarnerSach und ihrer Produkte.» So liegen die Marktanteile bei der Haushaltversicherung bei 25 Prozent, bei den Zusatzversicherungen für Gebäude gar bei knapp 50 Prozent. Mit der Lancierung der rundum erneuerten Haushaltversicherung SIEBENSACHEN wurden auch verschiedene Neuerungen und Verbesserungen realisiert. «Der modulare Produktaufbau und die breite Auswahl in Kasko-Deckungen stossen auf grosses Interesse.» So konnte der Anteil an der integrierten Rechtsschutzversicherung um ein Viertel gesteigert werden. Neu können Besitzer von Eigentumswohnungen ihren Besitzanteil am Gebäude gegen Erdbeben und den Ausfall von gebäudetechnischen Anlagen selber versichern. «Diese Deckungsmöglichkeit über die Haushaltversicherung ist einmalig in der Schweiz.»

Grosser Wert auf Nachhaltigkeit

Nach der abgeschlossenen Sanierung der lintharena steht auch die im Eigentum der glarnerSach stehende Fotovoltaikanlage auf dem Dach wieder in Betrieb. Sie liefert zuverlässig erneuerbare elektrische Energie für rund 65 Zweipersonenhaushalte pro Jahr. «Daneben legt die glarnerSach grossen Wert auf Nachhaltigkeit in ihren Kapitalanlagen», betonte Leisinger weiter. Rund 80 Prozent der Wertschriftenanlagen sind mit der ESG-Einstufung einer unabhängigen Schweizer Ratingagentur versehen. Der Verwaltungsrat hat zudem in der neuen Immobilienstrategie ökologischen Standards festgelegt, welche bei zukünftigen Immobilienengagements zu berücksichtigen sind. «Und nicht zuletzt unterstützt die glarnerSach mit Beiträgen auch immer wieder nachhaltige Anlässe und Aktivitäten.»