Presleys Love Songs – Konzertantes in Schwanden

Was das hundertjährige Bestehen des einladenden Kulturvereins Glarus Süd und Elvis Presley wohl an teilweise Gemeinsamen haben? Es ist gewiss die attraktive Vielseitigkeit, das Anpacken und Umsetzen von Ungewohntem. Es ist das Einladen zum einen oder anderen Anlass – wie es unlängst im Gemeindezentrum Schwanden der Fall war.

Und Presleys Vielseitigkeit, seine stürmische Leidenschaften und die Hinwendung zu willkommen Harmonischem, so voller Schmalz und Schmelz, kam bestens zum Tragen, sehr zur Freude der Besucherinnen und Besucher.

 



Impressionen vom Konzert mit Elvys Songs im Gemeindezentrum in Schwanden
Impressionen vom Konzert mit Elvys Songs im Gemeindezentrum in Schwanden

Begrüsst wurde man von Hampa Rest, Musiker, Sänger, Schlagzeuger, leicht Elvis-like, was die fast legendäre Frisur betraf. Und Hampa Rest erwies sich im Verlaufe der beinahe zwei Stunden umfassenden musikalischen Aufwartung als echter Kenner seines Vorbilds aus den fernen USA. Er sagte mit willkommener Bescheidenheit an, was er als wissenswert und zu dem jeweiligen Liedgut passend einstufte. Militärdienst, Knast, Verehrung von Mitmenschen, Blues, Rumba, Verweilen in einer von Frank Sinatra moderierten TV-Show, Soul, innigste Liebe, Fremdgehen – einfach alles, was zu dieser Berühmtheit heute noch gehört. Presley lebte von Januar 1935 bis August 1977, intensiv, hochmusikalisch, stark und mitreissend ausgestaltend.

Dieses musikalische Erbe bleibt begreiflicherweise unvergessen, soll als weltweit bedeutsames und anerkanntes Kulturguterhalten bleiben. Der Churer Hampa Rest, auch als Luigi Panettone in der Musikszene auftretend, und seine ungemein engagiert und hoch präzise begleitende musikalische Formation liessen so vieles aufleben, was mit oft Leidenschaftlichstem, vordergründig Harmonischem untrennbar verbunden ist. Sie taten das variantenreich, in bemerkenswerter Abgestimmtheit, hohem technischem Können und spürbar sympathischer Spielfreude. So wurde man zum Dabeisein eingeladen, man leistete dem gerne Folge. Und nicht selten summte man ein klein wenig mit, genoss beispielsweise den Jailhouse Rock, Soldier Boy, I love you, Girls, Girls und nochmals Girls, Look like an Angel, It `s now or never, Suspicious Minds, Are you lonesome tonight und anderes. Man liess sich noch so gerne mittragen und nahm an beseelt Interpretiertem, das so kunstreich einherkam, gerne Anteil. Es kam zu einer Vielfalt, die – leider – beinahe zu schnell endete. Glücklicherweise wurde derart applaudiert, dass Zugaben unweigerlich dazugehörten. Es war Sache von Hampa Rest, die Intensität des Beifalls zu verstärken, das Publikum half da gerne mit.

Und es ist noch Hanspeter Zweifel als Gast zu erwähnen, er setzte in einer ihm ganz eigenen Art Akzente, beseelt singend, heftig gestikulierend, kniend Teile eines Songs zu beschwören – dies im Gegensatz zu Panettone, der ihn als Gast kameradschaftlich willkommen geheissen hatte.

Und wieder war es Zeit für den Abschied, diesmal von strömendem Regen heftigst begleitet, noch intensiver als es mit dem Presley-Wunschkonzert der Fall gewesen war.