Emotionen beim Schulstandort Riedern

Die Gemeinde Glarus informierte am letzten Mittwoch über die langfristige Strategie bei den Schulen. Vor allem die mögliche Reduktion von Schulklassen in Riedern sorgte für Emotionen.



Marcel Peter
Marcel Peter

Als bei der Frage, wer wegen der Schule Riedern hier sei, so gut wie alle Arme in die Höhe schnellten, war am letzten Mittwoch die Gefühlslage klar. In der langfristig bis 2030 angelegten Schulraumentwicklung ist nämlich eine Reduktion der Schulklassen in Riedern von bisher vier auf zwei angedacht. Auf der einen Seite befürchteten die Anwesenden die Schwächung der Attraktivität des Gemeindeteils, auf der anderen Seite sei der Schulweg für viele Kinder dadurch zu weit und zu gefährlich. Veranstaltungsleiter Marcel Peter, Hauptabteilungsleiter Bau und Umwelt, beteuerte, dass aktuell die Flughöhe noch sehr hoch sei und die Bevölkerung bei jedem weiteren Schritt mitreden und mitentscheiden kann. Vor allem, dass das Thema «Sicherer Schulweg» für die Gemeinde ein wichtiges und stetes Thema sei. Aus diesem Grund sei auch für dieses Thema ein Forum im nächsten Jahr angeplant. «Hier muss aber zuerst die kommende Gemeindeversammlung abgewartet werden, da mit Annahme oder Ablehnung der Verkehrsberuhigung neue Voraussetzungen geschaffen werden.»

Ansonsten stehe die Gemeinde betreffend Schulen sehr gut da, stellte Urs Maurer von Beratungsbüro Basler & Hofmann fest. Vor allem seien die meisten Schulgebäude in einem noch guten Zustand. «Vor allem aber im Buchholz müsse ziemlich schnell grossflächig saniert werden.» Ausserdem seien Umbauten, Sanierungen oder gar Neubauten vor allem in der Planungsphase sehr zeitintensiv. «Man kann nicht schnell auf das neue Schuljahr ein neues Gebäude erstellen oder grosse Veränderungen vornehmen.» So sei die langfristige Planung in Glarus vorbildlich und zeigt auf, wann und wo etwas getan werden soll. Nach Prüfung von verschiedenen Szenarios schlägt Maurer zusammen mit seinem Partner Emanuel Ullmann vor, dass im Buchholz ein neuer Kindergarten zugunsten der Primarschule geschaffen werden soll. Diese können im Erlen-Schulhaus untergebracht werden, welches leicht erweitert werden soll. «Tagesstrukturen, Mittagstisch und neue pädagogische Modelle sorgen in Zukunft für einen grösseren Raumbedarf.» Insgesamt kann aber auch in Zukunft mit dem Bau eines komplett neuen Schulgebäudes verzichtet werden. Auch weil in Netstal die zukünftig leerstehenden Räume der Sportschule genutzt werden können. Insgesamt rechnet man mit Investitionen von rund 27 Millionen in den kommenden 15 Jahren, wobei die Bevölkerung im Rahmen des Budgets und der Sprechung von Planungskrediten oder Ausgaben über 250 000 Franken jeweils an den Gemeindeversammlungen ein grosses Mitspracherecht hat.