Energie vom eigenen Dach

Wie hätte die 9. Mitgliederversammlung der Solarstrombörse Glarnerland besser gestartet werden können, als mit der Besichtigung einer in Betrieb befindlichen Solarstromanlage. Walter Gisler, Vereinsmitglied aus Glarus, präsentierte den Teilnehmern sein „kleines Sonnenkraftwerk“ mit dem er pro Jahre rund 20.000 Kilowattstunden Strom herstellt. Die eigentliche Versammlung fand anschliessend im Restaurant Elggis in Netstal statt.



Energie vom eigenen Dach

Allerdings zeigte sich an diesem Nachmittag das Wetter nicht vor der besten Seite und machte keine Werbung für Sonnenenergie. Aber der aufkommende Wind und die dunkeln Wolken hinderten Gisler nicht, sich in positiven Worten über seine getätigte Investition zu äussern und die Besucher zu animieren, wenn immer möglich, diese Energie zu nutzen.

„Mein kleines Privatkraftwerk“

Rund 22 m2 umfasst die mit 70 Modulen ausgerüstete Gesamtfläche, mit der pro Jahr rund 20 000 Kilowattstunden Strom produziert werden. Gisler zu seinem Entschluss: „Ich wollte 2005 das Dach optimal ausnützen, aber auch die Ästhetik war mir bei diesem Projekt sehr wichtig. Die Anlage entspricht in allen Punkten den neusten Anforderungen.“ Dies bestätigte auch der Planer und Projektleiter dieser Anlage, Elektro-Ingenieur Toni Schmid. Wie Gisler weiter ausführte sei das Dach in drei Segmente unterteilt und die 70 Module wurden mit dem grössten Wirkungsgrad eingebaut. Gisler konnte rund 7 000 Kilo CO2 einsparen und etwas über 10 000 Kilowattstunden an Kunden ins Netz speisen.

Glarner Solarstrom noch günstiger

Im vergangenen Jahr wurden, so Präsident Markus Hermann an der Mitgliederversammlung im Elggis, verschiedene Aktivitäten genutzt. Vor allem der Tag der Sonne anfangs Mai, aber auch die gutbesuchte Herbstexkursion im Kraftwerk am Löntsch waren erfolgreich. Er konnte mitteilen, dass 2009 insgesamt 232 Kunden total 44 500 Kilowattstunden Solarstrom abgenommen hätten. „Um unser Angebot von echtem Glarner Solarstrom noch attraktiver zu gestalten, haben wir im Vorstand entschieden, den Preis per 1. Oktober 2009 um 10 Rappen auf neu 75 Rappen zu senken.“ Wie Hermann weiter betonte sei es ein erklärtes Ziel des Vereins, 2010 über 50 000 Kilowattstunden Solarstrom zu verkaufen.

„Schaffung eines Energiefonds“

„Mit der „Schaffung eines Energiefonds“ – darüber wird an der Landsgemeinde abgestimmt, wird eine Verbesserung der Energieeffizienz erreicht. Aber auch der Gewährung von gezielten Anreizen für die Erneuerung der Wohnsubstanz, der Förderung erneuerbarer Energie und dem Schutz von Umwelt und Natur sollte dieser Fonds dienen.“ In seinem Referat sprach Tony Bürge, Geschäftsführer der Solarstrombörse auch über die wichtige Reduktion vom CO2 Ausstoss und vom ambitiösen Fernziel einer 2 000 Watt-Gesellschaft. Mit diesem Energiefonds würde auch der Anreiz in Solarstrom zu investieren massiv gefördert.