Energierichtplan sorgt für grosse Entrüstung

Mit grossem Erstaunen hat die IG Kleinwasserkraft Glarnerland vom Vorschlag für die Überarbeitung des Kantonalen Energierichtplans Kenntnis genommen. Für richtige Entrüstung sorgte das geplante fünfjährige Moratorium für neue Wasserkraftwerke an der Linth zugunsten eines Ausleitkraftwerks der Axpo.



Bauwerke
Bauwerke

Die Regierung des Kantons Glarus überarbeitet zurzeit den kantonalen Energierichtplan. Ein Vorschlag liegt seit Kurzem vor. Für grosse Entrüstung und Verärgerung bei der IG Kleinwasserkraft Glarnerland sorgte dabei das fünfjährige Moratorium für künftige Wasserkraftwerke an der Linth zwischen Linthal und Mollis. DenArtikel Wunsch auf diesen Bewilligungsstopp reichte die Axpo Ende letzten Jahres beim Kanton ein. Grund dafür sei ein mögliches Ausleitkraftwerk, welches das Wasser und das Gefälle zwischen Ausgleichbecken Tierfehd und den Raum Mitlödi nutzen soll. Auch die Nutzung der bestehenden und bewilligten Wasserkraftwerke steht hier in Frage. Die IG ist entrüstet darüber, dass der Kanton darauf eingegangen ist, ohne dass ein konkretes Projekt vorhanden, geschweige denn eingereicht worden ist.

Bei einer ersten Durchsicht haben auch die Vergleichszahlen zwischen dem Nutzungswert des Ausleitwerks und den bestehenden Wasserkraftwerken verwundert. Hier wurden die Zahlen sehr zu ungunsten der Wasserkraftwerke entlang der Linth festgelegt. Teilweise sind die angegebenen Werte schlicht falsch. Die IG sieht den Produktionsunterschied – wenn überhaupt – bei Weitem nicht so deutlich, wie er im Erläuterungsbericht zum Energierichtplan aufgeführt wird. Vor allem, wenn man bedenkt, dass die Kraftwerke entlang der Linth auch die Wassermenge der zahlreichen Zuflüsse zwischen Linthal und Mitlödi nutzen. Ein Potenzial, welches man mit der im Energierichtplan vorgeschlagenen Variante einfach ungenutzt Richtung Walensee fliessen lässt. In Zeiten, wo auch die Energiepolitik des Bundes auf die Erzeugung erneuerbarer Energie setzt, eine völlig unverständliche Haltung des Kantons.

Ein grosser Unsicherheitsfaktor für die Mitglieder der IG ist auch, wie mit den zurzeit hängigen Projekten und Gesuchen vorgegangen wird. Die Betreiber der Kleinwasserkraftwerke, als Direktbetroffene, wurden bisher zu keinem Zeitpunkt zu diesem Projekt oder dem Moratorium informiert. Ein für den Vorstand nicht tolerierbares Verhalten. Um die zahlreichen Ungewissheiten zu klären und eine gütliche Lösung zu finden, fordert die IG Kleinwasserkraft rasch ein Gespräch mit Baudirektor, Landammann Röbi Marti.