Engagierte Debatte über die Zukunft von Glarus Nord

Eine Podiumsveranstaltung des «Forum Glarus Nord bürgernah» diskutierte am vergangenen Montagabend die umstrittenen Punkte der neuen Gemeindeverordnung. Es gab verschiedene Meinungen, und es wurden aber keine Beschlüsse gefasst.

 



Hansjörg Stucki (Mitte) hat das «Forum Glarus Nord bürgernah» initiert. Hier wird er eingerahmt vom Wiler Gemeinderat Norbert (links) Hodel und von Moderator Jürg Suter. (Bild: alombardi)
Hansjörg Stucki (Mitte) hat das «Forum Glarus Nord bürgernah» initiert. Hier wird er eingerahmt vom Wiler Gemeinderat Norbert (links) Hodel und von Moderator Jürg Suter. (Bild: alombardi)

Für den Initianten des Forums, alt Landrat Hansjörg Stucki, war es wichtig, dass vor der wichtigen Gemeindeversammlung Glarus Nord vom kommenden Mittwoch noch einmal die Möglichkeit geboten wurde, wichtige Themen auszudiskutieren. Die Gemeindeverordnungen seien ein wichtiges Fundament, erklärte er. «Wir müssen den Aufbau so gestalten, dass es gut funktioniert.» Als Gast konnte er Norbert Hodel, Mitglied des Stadtparlamentes von Will, willkommen heissen. Will hat Will hat mit 17‘500 Einwohnern eine ähnliche Grössenordnung wie das neue Glarus Nord mit rund 165‘000 Einwohnern.

In Will amtet als Exekutive ein Statdrta von sieben Mitgliedern und ein 40-köpfiges Parlament. Zur Zeit wird laut Hodel über eine Reform der Behörden diskutiert. Der Statdrat schlägt zwei vollamtliche Mitglieder und drei mit einem Pensum von 60 Prozent vor. Hodel selbst würde fünf vollamtliche Stadträte bevorzugen.

Damit war die Diskusson über die Pensen der zukünftigen Gemeinderäte eröffnet. Von Jürg Suter moderiert, entwickelte sich eine lebhafte Debatte, bei der unterschiedliche Ansichten vertreten wurden. Während Roger Schneider, FDP-Präsident Glarus Nord, die Meinung vertrat, dass ein fünfköpfiger Gemeinderat im Vollamt, sowohl strategisch als auch operativ wirken könnte, gab es andere Stimmen, die Teilzeitpensen befürworteten. Keinen Konsens gab es auch in der Frage, braucht es einen Fachmann oder einen Politiker, braucht es einen Generalisten und will man – wie beim Kanton – das Departementalsystem einführen.

Zu grosse Finanzkompetenzen?



Ein zweiter Diskussionspunkt bildeten die Finanzkompetenzen. Stephan Müller fand die Höhe von 2,5 Millionen für das Parlament als überrissen und bemängelte vor allem die kurze Frist von 14 Tagen für die Unterschriftensammlung für ein Referendum. Andere Redner doppelten nach und fanden 500‘000 oder eine Million Franken als einmalige Ausgabe für das Parlament als hoch genug. Gemeindepräsident Bruno Gallati wies darauf hin, dass die Frist von 14 Tagen im kantonalen Gesetz vorgegeben ist.

Schliesslich befasste sich die Runde von rund 20 Anwesenden mit den Wahlkreisen und den Wahlverfahren. Im Gegenzug zur Projektgruppe, die drei Wahlkreise vorschlägt, votierte Hansjörg Stucki dafür, dass der Kerenzen zusammen und die übrigen fünf Gemeinden je einen Wahlkreis bilden sollten. Auch hier meldete Gallati Zweifel an, ob diese Variante nach geltendem kantonalen Recht möglich sei. Die Vertreter der Jungen Grünen wehrten sich gegen diesen Vorschlag, damit werde das Dörflidenken wieder im Parlament verankert. Sie waren auch der Meinung, 33 Mitglieder für das Parlament seien zu viel, 20 Köpfe würden ausreichen.