Nach dem Motto «Wir können nichts verlieren, da wir schon alles gewonnen haben» gingen die Ennendaner den Wettkampf an. Mit Gold in der Tasche lässt es sich doch etwas leichter schiessen. Trotzdem wollte man den Ehrgeiz nicht ganz vermissen lassen und vielleicht noch ein zweites Wunder herbeiführen.
Geschlossenes Mannschaftsresultat
Die Brüder Ernst und Martin Hürlimann blieben mit ihren 92 bzw. 93 Ringen in Durchgang eins zwar eher etwas unter ihren Erwartungen. Doch die zwei jungen wilden Michael Weber (93) und Cindy Horner (90) liessen die Hoffnungen am Leben. Mit dem Gesamtskore von 368 Zählern setzten sie sich auf den vierten Zwischenrang – punktgleich mit dem drittplatzierten Bregaglia Società Tiratori 3 und somit in Lauerstellung für eine weitere Medaille. In eine noch bessere Ausgangslage brachten sich lediglich noch Bregaglia Società Tiratori 5 (372) und die Feldschützen Heiden (371). Da war also noch alles möglich, auch nach ganz vorne. Aber, vor allem die Hürlimanns müssten noch etwas zulegen im zweiten Teil und die Jungen mindestens ihr Niveau halten.
Die Steigerung
Und siehe da, auf die Hürlimanns ist Verlass. Mit vier Punkten mehr als im ersten Durchgang verliessen die Ennendaner die Schützenlager. Martin Hürlimann steigerte sich um 3 Zähler, erzielte 96 Punkte. Bruder Ernst schoss ebenfalls 96, sogar 4 Punkte mehr. Und der Nachwuchs? Auch sie zeigten kaum Nerven – und zehrten von der Erfahrung aus dem Vorjahr. Beide lieferten mit je 90 Zählern nochmals gute Resultate nach. 372 Zähler alle vier zusammen im zweiten Durchgang. Jetzt hiess es, abwarten, was die Konkurrenz bot. Die Führenden nach Durchgang eins, Bregaglia Società Tiratori 5 kamen noch auf 367. Addiert mit den 372 aus dem ersten, am Schluss einen Punkt hinter Ennenda. Auch die punktgleichen Bregaglia Società Tiratori 3 fielen hinter Ennenda zurück. Heiden? Sie blieben stark, schossen nochmals 371 Zähler, blieben vor Ennenda und holten sich Gold. Also Silber? Nein, da kam noch eine Gruppe aus dem Mittelfeld hervorgebraust. Die Schützen Ägerital-Morgarten 1 schossen das Tageshöchstresultat (376) nach lediglich 364 Ringen im ersten Durchgang. Schlussendlich punktgleich mit Ennenda (beide 740). Ägerital-Morgarten genoss jedoch Vorrang für das höhere Resultat in der zweiten Runde. Rang drei für Ennenda. Mehr als verdient diese Bronzemedaille und die Bestätigung, dass der Schweizer Meistertitel 2019 keine Eintagsfliege war. Herzliche Gratulation!